
Schleppangeln für Einsteiger und Profis
Das Schleppangeln, auch bekannt als Trolling, zählt zu den effektivsten Angelmethoden, um gezielt Fische in großen Gewässertypen zu fangen. Hierbei werden ein oder mehrere Köder hinter einem Boot durch das Wasser gezogen, um größere Wasserflächen abzusuchen. Diese Methode imitiert einen verletzten oder fliehenden Fisch und sucht gezielt kapitale Fische, die sich nicht in Ufernähe, sondern im Freiwasser aufhalten.
Ein besonderes Merkmal des Schleppangelns ist seine Vielseitigkeit: Es lässt sich sowohl an der Wasseroberfläche als auch in tieferen Schichten anwenden. Abhängig von der gewählten Technik und den Zielen können große Wasserflächen effizient durchsucht und verschiedene Tiefenbereiche erkundet werden – eine Methode, die besonders geeignet ist, um aktive Fische gezielt zu finden.
Geschichte des Schleppangelns
Das Schleppangeln hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Schon vor Jahrhunderten nutzten Fischer in Küstenregionen einfache Methoden, um größere Fische zu fangen. Dabei zogen sie primitive Köder aus Holz oder Knochen hinter ihren Booten her. Diese Technik war besonders in den warmen Küstengewässern des Mittelmeers verbreitet und diente sowohl der Nahrungsbeschaffung als auch dem Handel. In der Neuzeit gewann das Schleppangeln an Popularität, als moderne Angelgeräte entwickelt wurden. Im 19. Jahrhundert begannen Angler, spezielle Ruten und Rollen für diese Technik zu verwenden. Mit der Zeit wurde die Methode immer ausgefeilter, und neue Technologien wie Echolote und GPS machten das Schleppangeln noch effektiver.
Heute ist das Schleppangeln eine der effektivsten Angeltechniken weltweit. Angler kombinieren traditionelle Strategien mit moderner Ausrüstung, um ihre Fangchancen zu maximieren. Besonders in großen Seen oder im offenen Meer sind elektronische Hilfsmittel wie Echolote, Live-Sonar, Tiefensensoren und GPS-Routenplaner kaum mehr wegzudenken.
Hast du es gewusst?Die Ursprünge des Schleppangelns beeinflussen bis heute die Köderwahl: Viele moderne Kunstköder ahmen das Aussehen und die Bewegungen von Beutefischen nach, die bereits vor Jahrhunderten als Hauptnahrung von Raubfischen dienten.
Vorteile des Schleppangelns
- •
Effiziente Flächenabdeckung:
Ein großer Vorteil des Schleppangelns ist die Möglichkeit, weite Wasserflächen systematisch abzusuchen. Durch das Ziehen der Köder hinter einem Boot kannst du große Gebiete abdecken und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, auf aktive Fische zu treffen. Dies ist besonders in großen Seen oder Küstengewässern nützlich, wo Fische oft verteilt sind.
- •
Flexibilität bei verschiedenen Gewässertypen:
Schleppangeln ist sowohl in Süß- als auch in Salzwassergewässern anwendbar. Ob du in einem tiefen See auf Zander gehst oder in der Ostsee Meerforellen nachstellst – die Technik kann an nahezu jede Situation angepasst werden. Durch die Kombination von Oberflächen- und Tiefenschleppen hast du die Möglichkeit, verschiedene Tiefen und Standorte gezielt zu erkunden.
- •
Technologieeinsatz:
Moderne Technologien wie Echolote und GPS haben das Schleppangeln grundlegend verändert. Sie unterstützen dabei, Köderfischschwärme und Unterwasserstrukturen genau zu lokalisieren, und erleichtern eine gezielte Köderführung. Diese Hilfsmittel steigern nicht nur die Erfolgschancen, sondern machen das Angeln insgesamt effektiver und besser planbar.
- •
Spaß und Herausforderung:
Das Schleppangeln verbindet Entspannung mit dem Nervenkitzel, einen großen Fisch an die Leine zu bekommen. Besonders für Angler, die den Mix aus Strategie, Technik und Naturerlebnis schätzen, ist es eine ideale Methode.
Zielfische beim Schleppangeln
Süßwasser-Zielfische
- •
Hechte :
gehören zu den beliebtesten Zielfischen beim Schleppangeln im Süßwasser. Mit ihrem aggressiven Jagdverhalten und ihrer beeindruckenden Größe sind sie eine echte Herausforderung. Besonders große Wobbler und Gummifische sind ideal, um ihren Jagdinstinkt zu wecken. Im schwierig zu erkundenenFreiwasser sind die großen Hechte häufiger anzutreffen, weshalb hier die Chance auf den kapitalen Fang besonders groß ist.
- •
Zander :
halten sich häufig in tieferen Bereichen von Seen und Flüssen auf. Langsam geführte Köder, die den natürlichen Beutefischen ähneln, sind besonders effektiv. Gummifische oder Wobbler mit tiefer Lauftiefe eignen sich hervorragend, um diese Räuber gezielt anzusprechen.
- •
Barsche :
sind vor allem für Einsteiger ein attraktives Ziel, da sie oft in Gruppen auftreten und leicht zu fangen sind. Crankbaits, Gummifische oder Spinner funktionieren gut, besonders in flachen Bereichen oder an Kanten, wo sich die Fische sammeln.

Auch das Schleppen auf Zander kann sehr effektiv sein.
Salzwasser-Zielfische
- •
Meerforelle:
In der Ostsee gehören Meerforellen zu den begehrtesten Fischen für Schleppangler. Sie bevorzugen schnell geführte Kunstköder, die wie kleine Beutefische wirken. Besonders erfolgreich bist du in den kühleren Monaten oder in den frühen Morgenstunden.
- •
Lachse :
sind in kühleren Gewässern zu finden und erfordern oft den Einsatz von Downriggern, um die Köder in die gewünschten Tiefen zu bringen. Wobbler oder blinkende Köder mit auffälligen Farben sind hier ideal, um diese großen Räuber anzulocken.
- •
Dorsche :
halten sich bevorzugt in tieferen Bereichen auf, oft in der Nähe von Wracks oder Riffen. Das Tiefenschleppen ist hier die beste Wahl, kombiniert mit schweren Kunstködern wie Gummifischen oder metallischen Blinkern, die auffällige Lichtreflexe erzeugen.
Hast du es gewusst?Zielfische wie Hechte und Zander können je nach Jahreszeit ihre bevorzugten Aufenthaltsorte ändern. Während Hechte im Frühjahr oft flachere Gebiete zum Laichen bevorzugen, ziehen sie sich im Sommer in tiefere Bereiche zurück. Eine genaue Kenntnis des Verhaltens deiner Zielfische kann deinen Angelerfolg erheblich steigern.
Regionale Besonderheiten beim Schleppangeln
- •
Nordsee – Starke Strömung und robuste Ausrüstung:
Die Nordsee ist bekannt für ihre oft rauen Bedingungen. Starke Strömungen und größere Wellen erfordern eine besonders robuste Ausrüstung. Hier sind schwere Köder wie metallene Blinker oder große Gummifische empfehlenswert, die sich auch bei starken Strömungen gut führen lassen. Zudem ist das Tiefenschleppen die bevorzugte Technik, um Fische wie Dorsche oder Plattfische in tieferen Gewässerschichten zu erreichen.
- •
Ostsee – Perfekt für Meerforellen und Lachse:
Im Vergleich zur Nordsee bietet die Ostsee ruhigere Gewässer, was das Schleppangeln einfacher macht. Besonders in Küstennähe oder in Fjorden sind Meerforellen und Lachse beliebte Ziele. Hier ist das Oberflächenschleppen mit schnell geführten Kunstködern wie Wobblern besonders effektiv. Während der wärmeren Monate kannst du zusätzlich mit leichtem Gerät auf Barsche oder kleinere Dorsche fischen.
- •
Süßwasser – Vielseitigkeit in Seen und Flüssen:
In Süßwassergewässern wie großen Seen oder breiten Flüssen variieren die Techniken stark. Hechte, Zander, Seeforellen und Barsche stehen hier im Mittelpunkt. Besonders an Tagen mit wenig Strömung ist das Schleppangeln in Ufernähe oder entlang von Unterwasserstrukturen wie Kanten oder Barschbergen erfolgversprechend. Eine Kombination aus Oberflächen- und Tiefenschleppen hilft, verschiedene Zielfische anzusprechen.
Unsere Tipps für erfolgreiche Ausflüge
- •
Vorschriften und Schonzeiten:
Informiere dich vorab über regionale Vorschriften und Schonzeiten, da diese variieren können.
- •
Echolote:
In stark befahrenen Gewässern wie der Nordsee kann die Nutzung von Echoloten helfen, die besten Standorte fernab des Bootsverkehrs zu finden.
- •
Köderwahl:
In kleineren Seen und Flüssen sind leichtere Köder oft effektiver, um weniger aggressive Räuber zu überzeugen.
- •
Ruderboot:
Auch wenn es mühsamer ist, ein Ruderboot erzeugt, im Gegensatz zu einem mechanischen Motor, weniger Scheuchwirkung.
- •
Sideplaner:
Nutzung von Sideplanern, diese ermöglichen es, weiter weg vom Boot zu Angeln und große Bereiche abzusuchen.

Eine herrliche Kulisse auf einem glatten See: perfekt zum Schleppangeln.
Die optimale Ausrüstung fürs Schleppangeln
Angelruten – Stabilität und Länge zählen
Die richtige Angelrute ist eine der wichtigsten Entscheidungen beim Schleppangeln. Sie sollte robust genug sein, um den Belastungen beim Ziehen von Ködern und beim Drill großer Fische standzuhalten.
- •
Länge:
Ruten zwischen 2,10 und 2,70 Metern sind ideal. Kürzere Ruten eignen sich besser für enge Manöver und das Schleppen mit Downrigger, während längere Modelle den Köder weiter vom Boot wegbringen, um ein Vertüddeln der Angelschnur zu vermeiden.
- •
Wurfgewicht:
Je nach Zielfisch und Ködergröße liegt das empfohlene Wurfgewicht zwischen 50 und 200 Gramm.
- •
Material:
Glasfaser- oder Composite-Ruten sind besonders langlebig und flexibel, was sie ideal für das Schleppangeln macht. Eine etwas weichere Aktion ist beim Schleppen von Vorteil, um die Wellenbewegungen etwas abzupuffern.
Angelrollen – Auswahl und Kapazität
Die richtige Wahl der Angelrolle richtet sich nach deiner Erfahrung und den geplanten Zielfischen:
- •
Multirollen:
Diese Rollen sind langlebig und robuster, jedoch besser für erfahrene Angler geeignet, die mit ihrer Handhabung vertraut sind. Das Ausbringen der Köder ist hier auch einfacher und sie sind weniger anfällig für Schnurdrall.
- •
Stationärrollen:
Sie sind leicht zu bedienen und daher ideal für Einsteiger. Eine hohe Schnurfassung ist wichtig, um ausreichend Spielraum bei der Köderführung und im Drill zu haben. Allerdings sollten robuste Modelle verwendet werden, da bei einem Biss starke Kräfte wirken und jederzeit der “Fisch des Lebens” einsteigen kann.
Schnüre – Geflochten oder monofil?
Schnüre spielen eine zentrale Rolle beim Schleppangeln. Geflochtene Schnüre sind die bevorzugte Wahl, da sie eine hohe Tragkraft und geringe Dehnung bieten. Sie ermöglichen eine direkte Köderführung und eignen sich besonders für das Tiefenschleppen, da der Köder hier tiefer nach unten geht.
Monofile Schnüre sind hingegen flexibler und werden häufig als Vorfachmaterial genutzt, um Fische weniger abzuschrecken, da sie eine geringere Sichtbarkeit aufweisen. Hier kann man eine großzügige Länge von bis zu 15m vorschalten. Angelt man mit Sideplaner, so halten die auch besser an monofilen Schnüren und lösen nicht so häufig bei starkem Wellengang aus.
Köder – Für jede Situation das Richtige
Die richtige Köderwahl hängt von den Zielfischen und den Gewässerbedingungen ab:
- •
Wobbler:
Vielseitig einsetzbar und ideal für verschiedene Tiefen. Sie imitieren verletzte Beutefische und sind besonders bei Hechten und Zandern beliebt. Durch die starken Vibrationen wirken sie unter Wasser auch noch sehr auffällig.
- •
Gummifische:
Effektiv in tieferen Bereichen, vor allem für Hecht, Zander und Barsche. Sie lassen sich flexibel mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten führen.
- •
Blinker:
Hervorragend für trübes Wasser oder tiefere Schichten, wo Lichtreflexe die Aufmerksamkeit der Fische wecken.
- •
Naturköder:
Perfekt für Dorsche und andere große Raubfische. Diese können an speziellen Schleppsystemen montiert werden und sind für besonders argwöhnische Raubfische ein idealer Köder Spinner / Chatterbaits: Diese Köder sind perfekt um in flachen Gewässern den Räubern nachzustellen. Ideal für Barsche und Hechte.

Gerade tieflaufende Wobbler, Gummifische und Naturködersystem werden gern genutzt.
Zubehör – Was du sonst noch brauchst
Neben der Grundausstattung gibt es hilfreiches Zubehör, das dein Angelerlebnis optimieren kann:
- •
Echolot:
Unerlässlich, um Fischschwärme und Unterwasserstrukturen zu lokalisieren.
- •
Downrigger:
Hilft, Köder in tieferen Schichten gezielt zu platzieren.
- •
Schleppbleie:
Diese bringen den Köder schnell auf eine gewünschte Tiefe und sind ein einfach anzubringender Ersatz zu Downriggern.
- •
Vorfachmaterial:
Stahlvorfächer schützen vor scharfen Zähnen, vor allem bei Hechten. Bei klaren Gewässern und großen Ködern kann auch auf ein 1mm dickes Fluorocarbonvorfach gesetzt werden.
- •
Rutenhalter:
Diese sollten stark genug sein, um dem kräftigen Biss standzuhalten.
- •
Sideplaner:
Diese ermöglichen es, dass die Scheuchwirkung durch das Boot minimiert wird.
Hast du es gewusst?Ein gut organisiertes Tackle-Set spart Zeit und Stress. Halte deine Köderbox sortiert, sodass du schnell auf die wechselnden Bedingungen reagieren kannst.
Techniken des Schleppangelns
Oberflächenschleppen – Fischen knapp unter der Oberfläche
Das Oberflächenschleppen ist eine beliebte Technik, bei der die Köder in den oberen Wasserschichten geführt werden. Diese Methode eignet sich besonders gut für aktive Räuber wie Hechte, Barsche oder Meerforellen, die in flacheren Bereichen jagen.
- •
Wann anwenden?:
In wärmeren Monaten, wenn die Wassertemperaturen gleichmäßig verteilt sind, oder in den frühen Morgenstunden.
- •
Köderwahl:
Wobbler mit natürlicher Farbgebung für klares Wasser oder auffällige Farben für trübe Bedingungen. Spinner, Chatterbaits und Gummifische lassen sich auch gut oberflächennah anbieten.
- •
Technik:
Variiere die Entfernung zwischen Boot und Köder, um scheue Fische nicht zu verschrecken. Geschwindigkeit und gelegentliche Richtungswechsel machen den Köder für Fische attraktiver.

Diese Köder wurde hauptsächlich fürs Schleppen auf Hecht entwickelt und sollten bei keinem Schleppangler in der Köderkiste fehlen
Tiefenschleppen – Die Tiefe meistern
Beim Tiefenschleppen werden Köder mit Hilfe von Downriggern, Bleigewichten oder speziellen Tauchscheiben in tiefere Wasserschichten gebracht. Diese Technik ist ideal für Fische wie Hechte, Zander, Dorsche oder Welse, die sich bevorzugt in tiefen Bereichen aufhalten.
- •
Wann anwenden? :
Besonders effektiv in den kälteren Monaten oder in tiefen Seen und Meeresgebieten.
- •
Ausrüstung:
Downrigger und geflochtene Schnüre erleichtern das Erreichen und Halten der gewünschten Tiefe.
- •
Hinweis:
Verwende Köder mit einer natürlichen Bewegung, da Raubfische in größeren Tiefen oft weniger aggressiv reagieren.
- •
Berechnung:
Um eine grobe Richtung zu haben, wie sich das Blei im Wasser verhält, kann man bei 3 km/h Schleppgeschwindigkeit von einer Tauchtiefe von 1 m pro 10 gr Blei ausgehen. Das bedeutet, dass ein Gummifisch mit 30 gr Blei bei 3 km/h auf einer Tiefe von circa 3 Metern läuft.

Eine gute Alternative zu einem Downrigger bieten Schleppbleie, die einfach in der Schnur angebunden oder eingehangen werden.
Schleppgeschwindigkeit – Ein entscheidender Faktor
Die Schleppgeschwindigkeit beeinflusst die Attraktivität des Köders maßgeblich. Sie sollte an die Zielfische und die aktuellen Bedingungen angepasst werden:
- •
Langsam (2–3 km/h):
Geeignet für Zander und Welse, besonders in kaltem Wasser.
- •
Mittel (3–4 km/h):
Optimal für Hechte und Barsche.
- •
Schnell (4–5 km/h):
Ideal für Meerforellen und Lachse, die schnelle und unregelmäßige Bewegungen bevorzugen.
Variation als Schlüssel!Ein häufiger Wechsel der Geschwindigkeit oder plötzliche Richtungsänderungen können den Jagdinstinkt der Fische wecken. Kleine Sprints oder abrupte Stopps simulieren das Verhalten eines fliehenden oder verletzten Beutefisches und erhöhen die Fangchancen. Gerade Hechte verfolgen den Köder eine ganze Weile, sodass eine Beschleunigung durchaus zum Biss verleiten kann.
Jahreszeitliche Unterschiede beim Schleppangeln
Jahreszeit | Beschreibung | Zielfische | Technik | Tipp |
---|---|---|---|---|
Frühling | Die Raubfische erwachen aus der Winterruhe. Mit steigenden Wassertemperaturen suchen sie in mittleren Tiefen nach Nahrung. | Hechte, Zander | Langsam geführte Köder wie Gummifische oder Wobbler | Konzentriere dich auf Uferzonen und flachere Bereiche, wo das Wasser schneller erwärmt wird. |
Sommer | Hohe Temperaturen treiben viele Fische in tiefere Bereiche, wo das Wasser kühler ist. | Hechte, Zander, Dorsche, Barsche | Verwende Downrigger oder Bleigewichte; schnellere Köderführung kann effektiv sein. | Plane Ausflüge in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden, wenn die Fische aktiver sind. |
Herbst | Raubfische bereiten sich auf den Winter vor, jagen aktiv und sind in tiefen und flachen Bereichen zu finden. | Hechte, Meerforellen | Oberflächenschleppen und tiefes Schleppen mit größeren Wobblern oder blinkenden Ködern | Variiere die Köderfarben, da wechselnde Lichtverhältnisse die Sicht der Fische beeinflussen. |
Winter | Die meisten Raubfische ziehen sich in tiefere, wärmere Gewässerschichten zurück. | Hechte, Zander, Welse | Langsam und gezielt geführte Köder mit langsamen Bewegungsmustern | Nutze ein Echolot, um Fischschwärme in tiefen Zonen zu lokalisieren. |

Expertentipp:Die jeweiligen Tiefen dienen nur als grobe Richtlinie. Je nach Wetterbedingungen und Gewässer kann es auch ganz anders funktionieren. Wenn du mit zwei oder mehr Ruten schleppen darfst, bieten die Köder unterschiedliche Tiefen an, um herauszufinden, wo sie gerade stehen.
Einfluss von Wetter und Umweltbedingungen
Wetterlage – Wie beeinflussen Sonne, Regen und Wind das Schleppangeln?
Das Wetter hat einen enormen Einfluss auf die Erfolgswahrscheinlichkeit beim Schleppangeln, da es das Verhalten der Fische und die Gewässerverhältnisse direkt beeinflusst.
- •
Sonniges Wetter:
Bei klarer Sicht und direkter Sonneneinstrahlung ziehen sich viele Raubfische in tiefere, schattigere Bereiche zurück. In solchen Situationen sind tief laufende Wobbler und das Tiefenschleppen besonders effektiv. Naturgetreue Köderfarben wie Silber oder Grün eignen sich, um die Fische nicht abzuschrecken.
- •
Bewölktes Wetter:
Eine leichte Bewölkung sorgt für diffuse Lichtverhältnisse, die Raubfische aktiver machen. Jetzt kannst du Oberflächenschleppen mit auffälligeren Köderfarben wie Gelb oder Orange ausprobieren, um die Aufmerksamkeit der Fische zu erregen.
- •
Regen:
Leichter Regen erhöht den Sauerstoffgehalt des Wassers und macht Fische aktiver. Trübes Wasser nach einem Regenschauer erfordert Köder mit starken Bewegungsmustern oder blinkenden Elementen, um die Fische anzulocken.
- •
Wind:
Wind beeinflusst sowohl die Oberflächenströmung als auch die Verteilung der Fische. Eine leichte Brise kann die Köderbewegung natürlicher erscheinen lassen, während starker Wind die Köderführung erschwert. An windgeschützten Uferbereichen hast du unter solchen Bedingungen bessere Chancen.

Perfekte Bedingungen mit etwas Wind und Wolken auf einem schönen See mitten in den Alpen.
Bedeutung von Luftdruck und Gewässertemperatur
- •
Luftdruck:
Veränderungen des Luftdrucks haben direkte Auswirkungen auf das Fressverhalten der Fische. Ein fallender Luftdruck, wie er oft vor einem Wetterumschwung auftritt, kann die Aktivität der Fische erhöhen. Ein steigender Druck ist weniger ideal, da viele Fische dann träge werden. Ein stabiler Luftdruck ist dagegen auch sehr fängig. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel, sodass du losziehen solltest, wenn du Lust und Zeit hast und nicht alles vom Wetter abhängig machen.
- •
Gewässertemperatur:
Fische sind wechselwarme Tiere, deren Aktivität stark von der Wassertemperatur abhängt. Während warmes Wasser im Sommer die Fische in tiefere Bereiche treibt, erhöht sich ihre Aktivität in gemäßigten Temperaturen. Kaltes Wasser im Winter führt hingegen zu langsameren Bewegungen und einem verringerten Stoffwechsel, weshalb langsam geführte Köder effektiver sind.
Praktische Tipps zur Wetterbeobachtung
- •
Apps:
Nutze Wetter-Apps oder spezielle Angel-Apps, um Luftdruckänderungen, Windrichtung und Niederschlagswahrscheinlichkeit zu verfolgen.
- •
Tagesverlauf:
Achte darauf, wie sich das Wetter im Tagesverlauf verändert. Morgenstunden mit stabilem Luftdruck sind oft ideal für Schleppangeln.
- •
Flexibilität:
Plane deine Köderwahl und Schlepptechnik flexibel, um auf plötzliche Wetteränderungen reagieren zu können.
Schleppangeln bei Nacht
Warum ist Nachtangeln beim Schleppfischen so effektiv?
Viele Raubfische, wie Zander und Welse, sind nachtaktiv. Während der Dunkelheit verlassen sie ihre Verstecke und jagen in flacheren Bereichen oder entlang von Kanten, was das Schleppangeln besonders lohnenswert macht. In ruhigen Nächten mit geringer Bootsnutzung und wenig Oberflächenbewegung kannst du die Fische gezielt ansprechen. Ein langsames Schleppen mit Wobblern kann hier durchaus Erfolg bringen.
Besondere Voraussetzungen für das Nachtangeln
- •
Beleuchtung:
Ein gut beleuchtetes Boot sorgt für Sicherheit und erleichtert das Handling von Ausrüstung und Fischen. Nutze Lampen mit rotem Licht, um die natürliche Umgebung nicht zu stark zu stören.
- •
Köderwahl:
Wobbler oder Köder mit Vibrationen sind nachts besonders effektiv. Sie erzeugen visuelle und physische Reize, die die Aufmerksamkeit der Fische wecken.
- •
Langsame Führung:
In der Dunkelheit verlassen sich Fische stärker auf ihre Sinne, weshalb eine langsame, gleichmäßige Köderführung oft erfolgreicher ist als schnelle Bewegungen.
Hinweise für erfolgreiches Nachtangeln
- •
Standortwahl:
Wähle Stellen, die tagsüber schwer zugänglich sind, wie Unterwasserstrukturen oder Bereiche mit wenig Strömung. Mit einem Echolot kannst du die Aktivität der Fische vorab prüfen.
- •
Sicherheitsausrüstung:
Trage immer eine Rettungsweste und stelle sicher, dass deine Positionslichter am Boot sichtbar sind, um andere Boote zu warnen.
- •
Ruhe bewahren:
Laute Geräusche oder starke Wellenbewegungen können die Fische verschrecken. Ein leises Fortbewegen des Bootes ist entscheidend.
Hast du es gewusst?Nachtangeln bietet eine andere Perspektive auf das Schleppfischen. Nicht nur die Ruhe der Natur, sondern auch die gesteigerte Aktivität der Raubfische machen es zu einem besonderen Erlebnis. Außerdem lassen sich durch die geringere Konkurrenz auf dem Wasser mehr Fangchancen nutzen.
Planung und Vorbereitung
Ausrüstung checken – Der erste Schritt zum Erfolg
Eine gute Vorbereitung beginnt mit einer gründlichen Prüfung der Ausrüstung. Stelle sicher, dass alle Komponenten intakt und einsatzbereit sind:
- •
Angelruten und Rollen:
Überprüfe Ruten auf Brüche und kontrolliere die Rollen auf geschmeidigen Lauf. Achte darauf, dass die Schnurfassung deiner Rolle ausreichend ist.
- •
Schnüre:
Kontrolliere deine Schnüre auf Abrieb oder Knoten. Geflochtene Schnüre sollten für das Schleppangeln bevorzugt werden, da sie robust und dehnungsarm sind.
- •
Köder:
Sortiere deine Köderbox nach Wobblern, Gummifischen und Blinkern. Stelle sicher, dass du verschiedene Größen und Farben zur Hand hast, um flexibel reagieren zu können.
- •
Sicherheitsausrüstung:
Rettungsweste, Signalleuchten und Erste-Hilfe-Kit sollten auf keinem Bootsausflug fehlen.

Wenn alle Bedingungen stimmen, kannst du mit solchen kapitalen Fischen überrascht werden.
Gewässerwahl – Wo sind die Fische?
- •
Zielfische:
Welche Fischarten sind in dem Gewässer verbreitet? Dies bestimmt die Köder- und Technikwahl.
- •
Topografie:
Nutze Tiefenkarten oder Echolote, um interessante Strukturen wie Kanten, Unterwasserberge oder Wracks zu finden.
- •
Regeln und Vorschriften:
Achte auf lokale Angelbestimmungen, Schonzeiten und Fanglimits. Diese variieren oft je nach Region.
Checkliste für die Vorbereitung eines Angelboots
- Rettungsweste:
Für alle Mitfahrer vorhanden?
- Echolot:
Funktioniert das Gerät einwandfrei?
- Downrigger und Zubehör:
Sind alle Hilfsmittel einsatzbereit?
- Köderbox:
Ist sie gut sortiert und vollständig?
- Werkzeug:
Zangen, Messer und Ersatzschnüre mitnehmen.
- Kescher:
Ist ein ausreichend großer Kescher mit im Boot?
- Proviant:
Ausreichend Wasser und Snacks einpacken, vor allem bei längeren Ausflügen.
- Ladegeräte:
Batterien für elektronische Geräte wie Echolote oder GPS überprüfen.
- Sonnenschutz:
Gerade die Sonne wird bei solchen Ausflügen gerne unterschätzt. Auf einem Boot hast du wenig Möglichkeiten dich vor der Sonne zu verstecken. Eine Kopfbedeckung, UV-undurchlässige Kleidung und Sonnencreme helfen dir den Tag ohne Sonnenbrand zu überstehen.
Tipp für Einsteiger!Beginne deinen ersten Ausflug in einem kleineren Gewässer, um dich mit der Technik vertraut zu machen. So kannst du dich auf die Grundlagen konzentrieren, ohne von schwierigen Bedingungen überfordert zu werden.
Fehler, die du vermeiden solltest
Zu hohe oder falsche Schleppgeschwindigkeit
Die Wahl der richtigen Schleppgeschwindigkeit ist ein zentraler Faktor für den Erfolg beim Schleppfischen. Zu schnelle Köderführungen können die Fische abschrecken, während zu langsame Präsentationen den Köder unattraktiv wirken lassen. Unterschiedliche Zielfische wie Lachse, Hechte oder Zander reagieren auf verschiedene Geschwindigkeiten unterschiedlich. Passe die Geschwindigkeit daher an deinen Zielfisch und die aktuellen Wasserbedingungen an.
Falsche Köderwahl
Die richtige Köderauswahl ist einer der häufigsten Stolpersteine für Einsteiger. Naturköder wie Köderfische oder Kunstköder wie Wobbler und Gummifische müssen den Beutefischen der Raubfische in Farbe, Größe und Bewegung entsprechen. In klaren Gewässern sind natürliche Farben wie Grün oder Silber ideal, während in trübem Wasser auffälligere Farben wie Orange oder Gelb mehr Chancen bieten.
Unpassende Rutenlänge und Schnur
Viele machen den Fehler, die falsche Kombination aus Rutenlänge und Angelschnur zu wählen. Zu kurze Ruten reduzieren die Kontrolle über den Köder, während zu lange Modelle in engen Booten unpraktisch sein können. Die Länge sollte zwischen 2,10 und 2,70 Metern liegen. Auch die Wahl der Schnur ist wichtig: Geflochtene Schnüre sind aufgrund ihrer Tragkraft und Dehnungsarmut ideal, während monofile Schnüre als Vorfachmaterial eine gute Ergänzung darstellen.
Keine Anpassung der Lauftiefe
Ein häufiger Fehler ist, die Lauftiefe des Köders nicht an die Standorte der Fische anzupassen. Ohne den Einsatz von Hilfsmitteln wie Downriggern oder Bleigewichten kann es schwer sein, die richtige Tiefe zu erreichen. Ein Echolot hilft, Fischschwärme oder interessante Strukturen wie Wracks oder Kanten zu lokalisieren, um die Köder gezielt zu platzieren.
Unzureichende Vorbereitung
Eine mangelhafte Vorbereitung kann den gesamten Angelausflug ruinieren. Prüfe vorab die Ruten, die Funktion des Bootsmotors und die Angeltechnik. Vergewissere dich, dass alle Haken scharf und alle Vorfächer intakt sind. Eine ordentliche Organisation der Ausrüstung spart Zeit und erhöht die Chancen auf einen erfolgreichen Fang.
Monotone Köderführung
Ein monotones Schleppen wirkt unnatürlich und kann die Aufmerksamkeit der Fische verlieren lassen. Variiere die Geschwindigkeit, die Richtung und den Abstand des Köders zum Boot, um den Köder attraktiver zu machen. Kleine Sprints oder abrupte Stopps simulieren das Verhalten eines fliehenden Beutefisches und steigern die Fangwahrscheinlichkeit.
Tipps für die besten Ergebnisse
- •
Ködervarianten:
Experimentiere mit verschiedenen Ködervarianten wie Wobblern, Gummifischen und Naturködern.
- •
Rutenlänge:
Achte darauf, die Rutenlänge und das Wurfgewicht an den Zielfisch und die Methode anzupassen.
- •
Hilfsmittel:
Nutze moderne Hilfsmittel wie Echolote und Downrigger, um die Köder gezielt zu führen.
- •
Leise sein:
Vermeide unnötige Geräusche, da diese die Fische verschrecken können – besonders bei flacheren Wasserbereichen.

Ein schöner Hecht, der auf einen tieflaufenden Wobbler gefangen wurde.
Nachhaltigkeit beim Schleppangeln
Warum ist nachhaltiges Angeln wichtig?
Als Angler liegt es in deiner Verantwortung, die Natur und die Lebewesen in den Gewässern zu schützen. Nachhaltigkeit bedeutet, schonend mit Ressourcen wie Fischbeständen und der Umwelt umzugehen. Jede Angelmethode sollte darauf ausgerichtet sein, das Gleichgewicht im Ökosystem langfristig zu erhalten.
Einsatz von nachhaltigen Techniken
- •
Verwendung von Naturködern:
Achte darauf, nur zugelassene Köderarten zu nutzen, um das lokale Ökosystem nicht zu stören. Oftmals sind nur Köderfische aus dem befischten Gewässer zugelassen, um Übertragungen von Krankheiten zu vermeiden.
- •
Köderwahl und Haken:
Nutze widerhakenlose Haken, um die Fische so schonend wie möglich zu behandeln. Sie erleichtern das Lösen des Fangs und reduzieren Verletzungen bei den Fischen.
- •
Angelschnüre und Vorfächer:
Kontrolliere regelmäßig deine Schnur und deine Ausrüstung, damit keine Kunststoffreste ins Wasser gelangen. Geflochtene Schnüre sind langlebiger und daher oft die nachhaltigere Wahl.

Köderfische aus dem jeweiligen Gewässer haben den Vorteil, dass sie die richtige Beute darstellen.
Achte auf die Schonzeit
In vielen Gewässern gelten für Raubfische wie Hechte, Zander oder Lachse spezielle Schonzeiten, die streng eingehalten werden müssen. Diese Zeiträume dienen dazu, den Fischen die Möglichkeit zu geben, sich fortzupflanzen und stabile Bestände zu erhalten. Informiere dich über die lokalen Vorschriften und plane deine Angeltrips entsprechend.
Müllentsorgung und saubere Gewässer
- •
Sauberkeit:
Hinterlasse den Angelplatz stets sauber. Sammle deinen eigenen Müll und auch den, den andere hinterlassen haben.
- •
Müllentsorgung:
Vermeide es, defekte Ausrüstungsgegenstände wie alte Angelschnüre oder Köder im Wasser zurückzulassen.
- •
Umweltbewusstsein:
Wenn du mit einem Motorboot unterwegs bist, überprüfe den Zustand des Motors, um unnötige Abgase oder Ölverschmutzungen zu vermeiden.
Tipps für nachhaltiges Verhalten
- •
Fange nur so viel, wie du verwerten kannst:
Übermäßiges Fangen belastet die Bestände unnötig.
- •
Schütze andere Lebewesen:
Verhalte dich respektvoll gegenüber Vögeln und Meerestieren wie Seehunden, die ebenfalls Teil des Ökosystems sind.
- •
Verbindung zur Natur:
Angeln ist nicht nur ein Sport, sondern auch eine Gelegenheit, die Natur zu genießen und ihre Schönheit zu schätzen.
Ein Beitrag für die Zukunft
Durch nachhaltiges Verhalten kannst du sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen die Chance haben, das Schleppangeln und die Natur in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben. Jeder kleine Beitrag zählt – von der sorgfältigen Müllentsorgung bis hin zur umweltfreundlichen Ausrüstung.
Plane deinen nächsten Trip
Starte noch heute mit deinem Schleppangeln und entdecke die Möglichkeiten dieser vielseitigen Angeltechnik! Auf Blinkerbox findest du hilfreiche Anleitungen, detaillierte Tipps zur Auswahl der richtigen Ruten und Empfehlungen für effektive Köder und Vorfachmaterialien. Plane deinen nächsten Ausflug mit dem Boot und nutze Tools wie Echolote, um gezielt große Raubfische zu fangen.
Schau dir auch unser Sortiment an Produkten an: Von robusten Ruten mit der optimalen Rutenlänge bis hin zu langlebigen Angelschnüren und umweltfreundlichen Motorvarianten für dein Boot. Hier findest du alles, was du brauchst, um dein Angelabenteuer erfolgreich zu gestalten – die nächste Fangchance wartet bereits!