Hallo liebe Angelfreunde der Blinkerbox,
heute geht's in meinem Bericht um eine Episode, die mir mal wieder gezeigt hat, dass es sich lohnen kann, auf die Locals zu hören (wieso aber nicht immer, erzähle ich weiter unten). Es war eine frostige Angelegenheit, bei minus 18 Grad am Lilloet River in Pemberton, Kanada, nach Bulltrout und Regenbogenforelle Ausschau zu halten. Angekommen in der Region war ich ziemlich orientierungslos, sodass mich mein erstes Abenteuer zum lokalen Angelladen geführt hat, die haben doch bestimmt einen Tipp für mich, wie ich trotz der Kälte mit den Forellen ins Gespräch komme. Mit einer Prise Hilflosigkeit und einem Hauch von 'Mitleid bitte' ging ich zum besagten Laden und fragte den Einheimischen nach Tipps. Natürlich wäre es naiv zu denken, dass er mir seine Schatzkarte zu den besten Angelplätzen aushändigen würde. Aber wer weiß, vielleicht konnte er das Leid eines jungen deutschen Anglers erahnen, der verzweifelt nach einem Biss suchte? Seine Ratschläge ließen mich staunen: "Stell dich direkt unter die Autobrücke, wirf auf das andere Ufer und leier dann langsam ein." Als wäre das nicht genug, wurde mir noch ein überdimensionaler Spoon angedreht – ein wahrhaftig eindrucksvolles Stück Metall, das sich später als Erinnerungsstück und nicht als Biss-Magnet entpuppte. Stundenlang versuchte ich mein Glück mit diesem Riesenspoon, doch er schien den Fischen weniger imponierend zu sein als mir. Verzweifelt entschied ich mich für den "Rapala Deep Tail Dancer". Und dann brach die Sternstunde an! Eine Bulltrout konnte meiner unwiderstehlichen Verlockung nicht widerstehen und biss an. Anfangs vorsichtig, dann aber mit voller Energie stromaufwärts, testete sie meine leichte Troy Zeck-Reiserute bis an ihre Grenzen. Die nächsten Stunden verliefen wie im Rausch – 17 Fische wurden gefangen, und meine Laune stieg rapide. Doch die Geschichte war noch nicht vorbei. Mit einem Köderwechsel und ein bisschen Abenteuerlust trat plötzlich eine Regenbogenforelle auf die Bühne und versüßte meinen Angeltag mit einem farbenfrohen Höhepunkt. Aber natürlich war nicht immer alles schön: Neben diesen aufregenden Momenten hatte ich mit konstant eingefrorenen Rutenringen zu kämpfen. Nach spätestens drei Würfen hatte ich wieder Eiszapfen an meiner Rutenspitze, da hat auch kein Fett geholfen.
So, liebe Leser, erinnert mich diese Geschichte daran, dass die Empfehlung von Locals zwar hilfreich sein können, aber mit Vorsicht genossen werden sollte. Und wenn es draußen eisig wird, sollte man sich auf jede Herausforderung einstellen – aber selbst eingefrorene Rutenringe können einem Abenteuer nicht im Wege stehen.
Stramme Leinen
Theo