Erfolgreich Angeln auf Hecht – Tipps und Tricks für Anfänger und Profis

Erfolgreich Angeln auf Hecht – Tipps und Tricks für Anfänger und Profis

Der Hecht, auch bekannt als der „König der Raubfische“, ist ein begehrter Fang unter Anglern und ein faszinierender Räuber in deutschen Gewässern. Mit seinem beeindruckenden Körperbau und seiner Vorliebe für große Beute stellt der Hecht eine spannende Herausforderung dar – sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Angler. Doch wie steigert man seinen Fangerfolg beim Hechtangeln? Dieser Guide bietet dir praktische Angeltipps und Einblicke, um häufige Fehler zu vermeiden und die richtige Köderwahl zu treffen.

Warum ist Hechtangeln so faszinierend?

Hechte gelten als ultimative Herausforderung für Angler – nicht nur wegen ihres aggressiven Beißverhaltens, sondern auch aufgrund ihrer beeindruckenden Größe. Ein großer Hecht kann bis zu 1,50 Meter lang werden und mehr als 20 Kilogramm wiegen. Aber es geht um mehr als nur Größe. Der Hecht ist ein strategischer Jäger, der in klaren und trüben Gewässern gleichermaßen zu Hause ist. Sein Verhalten zu verstehen, ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Angeltag.

Hast du es gewusst?Der Hecht kann blitzschnell zuschlagen – seine Geschwindigkeit beim Angriff erreicht kurzzeitig bis zu 60 km/h!

Die richtige Vorbereitung fürs Hechtangeln

1. Kenne das Gewässer

Hechte sind anpassungsfähige Raubfische, die in den unterschiedlichsten Gewässern vorkommen, von kleinen Baggerseen über große Seen bis hin zu langsam fließenden Flüssen und Brackwasserregionen wie den Boddengewässern der Ostsee. Doch ihre Standortwahl variiert je nach Jahreszeit und Umgebungsbedingungen.

Merkmale, auf die du achten solltest

  • Frühjahr und Sommer:

    Flache Uferzonen mit Schilf, Seerosenfeldern und Krautbänken sind beliebte Aufenthaltsorte, da Hechte dort auf Beutefische lauern.

  • Herbst:

    Übergangsbereiche zwischen flachen und tiefen Zonen sind ideal, da Kleinfische sich auf den nahenden Winter vorbereiten und Hechte diesen Bewegungen folgen.

  • Winter:

    Tiefere Bereiche mit wenig Strömung bieten den Hechten Schutz und ausreichend Sauerstoff.

Top Hechtgewässer in Deutschland

  • Müritz:

    Als größter Binnensee Deutschlands ein Paradies für Hechtangler. Besonders effektiv ist Schleppangeln auf den Großhecht.

  • Plauer See:

    Viele Schilfzonen und Unterwasserstrukturen bieten erstklassige Fangmöglichkeiten.

  • Bodden an der Ostsee:

    Besonders für kapitale Hechte bekannt – hier kannst du echte Trophäenfische fangen.

Expertentipp:Nutze Karte und Echolot, um Strukturen wie versunkene Bäume, Kanten, Krautfelder oder Rinnen ausfindig zu machen. Hechte verstecken sich oft in der Nähe solcher Deckungsstellen.

2. Angellizenz und Fischereierlaubnis nicht vergessen

Angeln in Deutschland ist ohne die nötigen Genehmigungen nicht erlaubt. Es ist wichtig, sich vorab um die passenden Unterlagen zu kümmern, um rechtliche Probleme zu vermeiden und verantwortungsbewusst zu handeln.

Was brauchst du?

  • Angelschein:

    Die meisten Bundesländer setzen eine bestandene Fischerprüfung voraus, um einen Angelschein (Fischereischein) ausgestellt zu bekommen. Ohne diese Lizenz darfst du rechtlich nicht angeln.

  • Fischereierlaubnis:

    Zusätzlich zum Angelschein benötigst du eine Erlaubnis für das jeweilige Gewässer. Diese erhältst du häufig bei Angelvereinen, örtlichen Behörden oder über den Gewässerpächter. Tages-, Wochen- oder Jahreskarten sind in der Regel verfügbar.

Expertentipp:Informiere dich gezielt über die Regelungen für dein gewünschtes Angelgewässer. Besonders bei Feriengewässern gibt es oft Sonderregelungen. Für Urlauber gibt es in einigen Bundesländern auch sogenannte "Gastscheine", die eine vereinfachte Genehmigung ermöglichen.

3. Die richtige Ausrüstung wählen

Beim Hechtangeln ist die passende Ausrüstung entscheidend. Sowohl deine Angelausrüstung als auch die Wahl der Köder müssen auf den Zielfisch und die Gewässerbedingungen abgestimmt sein.

Grundlegende Ausrüstung

  • Rute:

    Eine Spinnrute mit einer Länge zwischen 2,40 und 2,70 Meter und einem Wurfgewicht von 50 bis 100 Gramm ist ideal für Hechte. Bei größeren Gewässern wie der Müritz oder dem Bodden darf es auch etwas schwerer sein.

  • Rolle:

    Eine stabile Spinnrolle oder Multirolle der Größe 3000 bis 4000 mit zuverlässiger Bremse ist empfehlenswert.

  • Schnur:

    Geflochtene Schnüre mit einem Durchmesser von 0,15 bis 0,20 Millimeter bieten die nötige Tragkraft und Sensibilität. Ergänze die Schnur immer mit einem Stahl- oder Titanvorfach, um Bissverluste zu vermeiden.

  • Köder:

    Jerkbaits, Gummifische, Spinner und Blinker sind Klassiker. Oft bewährt sich aber auch ein klassischer Köderfisch. Passe die Ködergröße an die Jahreszeit und das Gewässer an (größere Köder im Herbst für kapitale Hechte).

Zusätzliche Tipps

  • Aufbewahrung:

    Ein gut sortierter Köderkasten mit verschiedenen Köderarten erhöht deine Flexibilität, wenn die Beißlaune der Fische wechselt.

  • Kleidung:

    Achte auf wetterfeste Kleidung, insbesondere bei längeren Aufenthalten am Wasser. Wind- und Regenschutz sind unerlässlich. Handschuhe beim Umgang mit Hechten können nützlich sein um die Finger/Hände vor Verletzungen zu schützen

  • Zubehör:

    Verwende eine Abhakmatte und einen stabilen Kescher, um den Hecht sicher und stressfrei zu landen.

  • Angelzange:

    Eine lange Lösezange, hilft auch Tief sitzende Köder zu entfernen und beschützt deine Finger

4. Beachte die lokalen Vorschriften

Jedes Bundesland hat seine eigenen Regelungen, insbesondere in Bezug auf Schonzeiten, Mindestmaße und Fanglimits. Diese Vorschriften dienen dem Schutz und Erhalt der Hechtpopulationen.

Wichtige Punkte

  • Schonzeiten:

    Während der Laichzeit sind Hechte geschützt und dürfen nicht beangelt werden. Beispiel: Von März bis Mai gilt in den meisten Regionen eine Schonzeit.

  • Mindestmaße:

    Kleine, noch nicht geschlechtsreife Hechte müssen zurückgesetzt werden. Das Mindestmaß liegt meist zwischen 50 und 60 Zentimeter, kann jedoch je nach Gewässer variieren.

  • Entnahmegebot:

    Während “Catch and Release” (Fangen und Zurücksetzen) in Deutschland weitgehend nicht erlaubt ist, fordern viele Fischereigesetze, dass gefangene Fische entweder entnommen oder ordnungsgemäß zurückgesetzt werden, falls sie den Vorschriften nicht entsprechen.

Köderwahl – Der Schlüssel zum Erfolg

Die Wahl des richtigen Köders ist entscheidend, um einen Hecht zu überlisten. Hechte reagieren besonders auf Beutetiere, die krank oder leicht verwundbar erscheinen. Die besten Köder im Überblick:

Kunstköder

Kunstköder gehören zu den beliebtesten und vielseitigsten Optionen beim Hechtangeln. Sie überzeugen durch ihre lebhaften Bewegungen und die Möglichkeit, sie in verschiedenen Tiefen und Szenarien zu verwenden.

Gummifische

Diese flexiblen Gummifische eignen sich hervorragend für unterschiedlichste Gewässerbedingungen. Mit ihrem Schwanzteller erzeugen sie eine verlockende Bewegung, die Hechte auch aus größerer Entfernung anspricht.

Farbauswahl

  • Klare Gewässer:

    Dezente Farben wie Weiß, Silber oder Grün imitieren realistisch kleine Beutefische.

  • Trübe Gewässer:

    Grelle Töne wie Gelb, Orange oder Neonfarben erhöhen die Sichtbarkeit.

AnwendungMontiere den Gummifisch an einem Jigkopf mit der passenden Gewichtung für die Wassertiefe. Variiere die Einholgeschwindigkeit und baue kurze Stopps ein – dadurch wirkt der Köder verletzlich.

Spinnerbaits

Mit ihren rotierenden Blättern erzeugen Spinnerbaits starke Druckwellen und Lichtreflexionen, die besonders in überfischten oder trüben Gewässern auffallen.

Ideal für: Krautbereiche und Hinderniszonen, da sie wenig anfällig für Hänger sind.

Expertentipp:Nutze Spinnerbaits mit kontrastierenden Farbkombinationen, um auch in schwierigen Sichtverhältnissen aufzufallen.

Wobbler

Dank ihres realistischen Schwimmstils gehören Wobbler zu den Klassikern beim Hechtangeln. Sie sind in verschiedenen Größen, Farben und Lauftiefen erhältlich.

  • Tieflaufende Wobbler:

    Perfekt für den Einsatz in Gewässern mit starkem Gefälle oder beim Angeln auf Sommer- und Winterhechte.

  • Flachlaufende Wobbler:

    Optimal für Uferbereiche mit Kraut- oder Schilfzonen.

Expertentipp:Ein schlagartiges Spinnstopp-Muster – also kurze Einholpausen – imitiert einen verletzten Fisch und provoziert den Hecht zum Anbiss.

Jerkbaits

Mit ihrer ruckartigen, zackigen Bewegung sorgen Jerkbaits für Aufmerksamkeit – ideal in klaren Gewässern mit guter Sicht. Ihre Führung erfordert etwas Übung, bringt aber oft den ersehnten Großhecht.

Expertentipp:Verwende beim Jerkbaiten eine harte Spinnrute, um präzise Bewegungen auszuführen.

Naturköder

Im Vergleich zu Kunstködern überzeugen Naturköder durch ihre Authentizität. Sie wirken besonders in Gewässern und Situationen, in denen Hechte vorsichtig reagieren.

Tauwurm

Tauwürmer sind vielfältig einsetzbar und besonders für Anfänger gut geeignet. Sie erzeugen durch ihre Bewegungen natürliche Reize, die vor allem in ruhigen Gewässerabschnitten wirken.

Expertentipp:Befestige den Wurm mit einem Posen- oder Grundsystem nahe des Grundes, da Hechte oft in Bodennähe lauern.

Köderfische

Kleine Rotaugen, Barsche oder andere Weißfische sind unschlagbar, um das natürliche Beuteschema eines Hechtes zu imitieren. Besonders in der Laichzeit und an warmen Sommertagen sind aktive Köderfische unschlagbar.

Anwendung: Nutze ein Tiroler Hölzl oder eine klassische Posenmontage, um den Köderfisch in seiner Schwimmbewegung so natürlich wie möglich zu halten.

Expertentipp:Beachte immer die Regelungen zur Nutzung von lebenden oder toten Köderfischen, da die Gesetzgebung dies einschränken kann. In Deutschland sind lebende Köderfische verboten!

Saisonale Köderstrategien

  • Frühling:

    Große Gummifische und Naturköder funktionieren hervorragend, da die Hechte nach der Laichzeit auf Nahrungssuche sind.

  • Sommer:

    Spinnerbaits und flacher laufende Wobbler bringen Erfolge an Krautfeldern oder abends in Ufernähe.

  • Herbst:

    Jetzt sind Hechte besonders gierig! Große Kunstköder mit kräftigen Farben wie Jerkbaits oder Gummifische reizen auch kapitale Räuber.

  • Winter:

    Tieflaufende Wobbler oder tote Köderfische nahe des Grundes sind ideal, da die Fische langsamer und vorsichtiger agieren.

Expertentipp:Für den Einstieg empfiehlt sich ein Gummifisch mit einem Gewicht von 15 bis 20 Gramm. Er ist einfach zu führen und bietet die Flexibilität, verschiedene Wasserzonen zu beangeln. Spiele mit der Einholgeschwindigkeit und baue ab und zu einen Stopp ein, um ihn attraktiv wirken zu lassen.

Häufige Fehler vermeiden

Auch die erfahrensten Angler können auf Fehler stoßen, die ihnen ihren Fangerfolg schmälern – aber zum Glück kann man aus diesen Fehlern lernen und sie vermeiden. Das sind die häufigsten Fehler beim Hechtangeln und praktische Tipps, wie du sie umgehst, um deine Chancen auf den nächsten großen Fang zu erhöhen.

1. Zu dicke Schnur verwenden

Viele Angler greifen automatisch zu schwerer Ausrüstung, da der Hecht ein kräftiger Räuber ist. Doch eine zu dicke Schnur kann in klaren Gewässern abschreckend wirken. Hechte sind zwar keine scheuen Fische, aber sie können eine dicke oder auffällige Schnur wahrnehmen. Verwende eine unauffällige, geflochtene Schnur mit einem Durchmesser von 0,15 bis 0,20 Millimeter. Sie bietet genug Tragkraft, bleibt aber unauffällig. Kombiniere sie mit einem hochwertigen Stahlvorfach, denn Hechtzähne sind messerscharf!

2. Köder zu monoton führen

Eine zu gleichmäßige Köderführung ist oft ein Grund, warum Hechte sich nicht für deinen Köder interessieren. Sie bevorzugen Beute, die unregelmäßig und verletzlich erscheint. Ein monoton bewegter Köder kann leicht künstlich wirken.

Variiere die Einholgeschwindigkeit und baue gelegentlich Pausen sowie leichte Zupfer mit der Rutenspitze ein. Lass den Köder zwischendurch absinken, um Hechte anzulocken, die in tieferen Wasserschichten lauern. Besonders in der Sinkphase kannst du mit einem Biss rechnen.

3. Falsche Tageszeit wählen

Hechte sind Dämmerungsjäger und besonders aktiv in den frühen Morgenstunden sowie am späten Nachmittag. Viele Angler verpassen jedoch diese Spitzenzeiten und erwarten fälschlicherweise den ganzen Tag über die gleichen Fangergebnisse.

Plane deine Angelausflüge bei Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang. Wenn du tagsüber angeln musst, suche gezielt nach Schattenplätzen, Unterständen oder tieferen Gewässerbereichen.

4. Den Köder falsch wählen

Nicht jeder Köder ist für jede Situation geeignet. Viele Angler verwenden immer wieder denselben Köder, auch wenn er an bestimmten Tagen oder bei bestimmten Bedingungen nicht effektiv ist.

Passe deinen Köder an die aktuellen Bedingungen an. Jerkbaits oder große Gummifische sind ideal für strukturreiche Gewässer, während Blinker bei stärkerem Wind glänzen. Beobachte das Verhalten der Hechte und wechsle den Köder, wenn du über längere Zeit keinen Erfolg hast.

5. Die falsche Location ansteuern

Ein häufiger Fehler ist, die falschen Stellen zu beangeln. Hechte sind oft an Strukturen wie versunkenen Bäumen, Schilfkanten, Krautfeldern oder Kanten im Gewässer zu finden. Viele Angler verschwenden Zeit mit dem Fischen in offenen oder wenig produktiven Bereichen.

Nutze ein Echolot, Karten oder Erfahrung von Locals, um Gewässerstrukturen ausfindig zu machen. Konzentriere dich auf Orte mit viel Deckung, da Hechte dort auf Beute lauern. Beobachte auch, wo Kleinfische schwimmen – Hechte sind meist nicht weit entfernt.

6. Unzureichende Vorbereitung

Manchmal fehlt es an der richtigen Vorbereitung. Von einem schlecht geschärften Haken bis zu einer Ausrüstung, die nicht genau passt, können solche kleinen Details den Unterschied machen.

Überprüfe deine Ausrüstung vor jedem Angelausflug. Achte darauf, dass Haken scharf, Knoten sicher gebunden und Rollen einwandfrei sind. Bereite verschiedene Köder und Vorfächer vor, damit du flexibel bist, falls sich die Umstände ändern.

7. Zu viel Lärm machen

Hechte sind zwar keine besonders schreckhaften Fische, aber unnötiger Lärm wie laute Bootsbewegungen oder hektische Rutenschläge kann sie verscheuchen – besonders in klaren oder flachen Gewässern.

Bewege dich so leise wie möglich über das Wasser. Verzichte auf laute Gespräche, und vermeide abruptes Anlegen mit dem Boot. Smoothes Gleiten und Ruhe erhöhen deine Chancen erheblich.

8. Wetterbedingungen ignorieren

Das Wetter spielt eine wichtige Rolle beim Angeln und für die Köderwahl. Viele Angler vergessen jedoch, die Bedingungen zu berücksichtigen – ob Windrichtung, Lichtverhältnisse oder Temperaturveränderungen.

Hechte sind bei trübem Wetter oft aktiver, da sie sich weniger exponiert fühlen und Jagd machen. Starker Wind kann das Wasser aufwühlen, was wiederum die Scheuchwirkung verringert. Nutze solche Tage, um gezielt zu angeln.

9. Ungeduldig sein

Hechtangeln erfordert Geduld und Ausdauer. Ein häufiger Fehler ist, zu früh die Stelle zu wechseln oder den Köder zu wechseln, bevor du ihm eine Chance gegeben hast.

Bleib mindestens 20 bis 30 Minuten an einer Stelle, bevor du weiterziehst. Auch ein Köderwechsel sollte wohlüberlegt sein. Wenn nach 45 Minuten trotz Köderwechsel und verschiedenen Techniken kein Hecht beißt, lohnt es sich, den Spot zu wechseln. Lerne, die Zeichen der Hechte und des Wassers zu „lesen“, anstatt unüberlegt zu handeln.

Praktische Techniken für Angler

Hechtangeln kann eine faszinierende Herausforderung sein – je mehr man über die verschiedenen Techniken weiß, desto besser sind die Chancen auf Erfolg. Hier sind drei bewährte Methoden, die dir helfen, gezielt und effektiv auf Hecht zu angeln:

Schleppangeln

Das Schleppangeln ist eine ausgezeichnete Technik, um große Gewässer schnell und effizient nach Hechten abzusuchen. Besonders geeignet ist diese Methode für Seen, Flüsse oder andere große Wasserflächen, in denen sich Hechte oft verteilen.

Wie funktioniert Schleppangeln?

Beim Schleppangeln bewegst du dein Boot langsam über das Wasser, während du einen oder mehrere Köder hinter dir herziehst. Es ist wichtig, dass du die Köder in unterschiedlichen Tiefen anbietest, um herauszufinden, in welcher Tiefe die Hechte gerade jagen. Hierfür eignen sich Downrigger oder Tauchscheiben, um deine Köder in tiefere Wasserschichten zu bringen.

Schleppangeln ist besonders effektiv bei kaltem Wetter, wenn Hechte oft in tieferen Gewässerabschnitten anzutreffen sind. Hechte sind bei Kälte aber oft passiver, weshalb du nicht zu schnell Schleppen solltest. Starke Windbedingungen können ebenfalls von Vorteil sein, da der Wellengang die Scheuchwirkung des Bootes minimiert.

Empfohlene Ausrüstung

  • Ruten und Rollen:

    Verwende robuste Schleppangeln-Ruten und Multirollen, die für große Hechte und schwere Köder geeignet sind.

  • Köder:

    Wobbler, Gummifische oder Blinker in natürlichen Farben wie Grün, Silber oder Gold haben sich bewährt. Wenn die Hechte sehr passiv sind, kann auch ein toter Köderfisch wahre Wunder wirken.

  • Tipp:

    Experimentiere mit Geschwindigkeit! Hechte reagieren unterschiedlich auf langsames oder schnelles Schleppen, also variiere, bis du den richtigen Rhythmus findest.

Strategie

Mach dir eine Karte deines Gewässers. Hechte halten sich oft in der Nähe von Unterwasserstrukturen auf, wie Kanten, Riffen oder Schilfgürteln. Mit einem Echolot oder Seekarten kannst du solche Hotspots identifizieren und gezielt ansteuern.

Jerkbait-Technik

Für strukturreiche Gewässer ist die Jerkbait-Technik eine unschlagbare Wahl. Mit kurzen, ruckartigen Bewegungen bringst du den Köder dazu, eine unregelmäßige, flüchtende Bewegung zu machen – ein Verhalten, dem kein Hecht widerstehen kann.

Wie wird die Technik ausgeführt?

Im Gegensatz zu anderen Techniken wird beim Jerkbait-Angeln der Köder fast ausschließlich durch Rutenbewegungen in Gang gebracht. Die Rolle kommt nur zum Einsatz, um die Schnur wieder aufzurollen. Indem du die Rutenspitze schnell nach unten oder zur Seite ziehst, tanzt der Köder förmlich durchs Wasser.

###Beste Bedingungen

Der Jerkbait ist ideal in klaren Gewässern mit vielen Strukturen wie Stegen, versunkenen Bäumen oder Krautfeldern. Vor allem im Frühjahr und Herbst, wenn die Hechte aktiver nach Beute suchen, ist diese Technik besonders effektiv.

Empfohlene Ausrüstung

  • Ruten:

    Eine Jerkbait-Rute sollte relativ kurz (circa 1,80 bis 2,10 Meter), aber steif sein, damit die ruckartigen Bewegungen direkt übertragen werden.

  • Köder:

    Verwendung finden sogenannte Jerkbaits – harte Kunstköder ohne Tauchschaufel. Modelle wie der „Glider“ oder „Pullbait“ sind bewährte Klassiker.

  • Tipp:

    Es lohnt sich, die Größe des Köders an die Jahreszeit und die Hechtgröße anzupassen. Große Köder sind im Sommer und Herbst oft effektiver, wenn Hechte auf größere Beute aus sind.

Strategie

Variiere die Intensität und Geschwindigkeit der Bewegungen. Zu starke und gleichmäßige Jerks können unnatürlich wirken. Das Ziel ist es, eine unregelmäßige, taumelnde Bewegung zu erzeugen, die einen verletzten Beutefisch imitiert.

Spinnfischen

Spinnfischen ist eine der vielseitigsten Techniken und eignet sich perfekt für Anfänger wie erfahrene Angler. Hierbei kommt Bewegungsvielfalt ins Spiel – du steuerst Köder, Tiefe und Geschwindigkeit flexibel.

Wie funktioniert Spinnfischen?

Beim Spinnfischen wirfst du deinen Köder aus und holst ihn mit der Rolle ein. Die Kunst liegt in der Führung des Köders, um ihn so lebensecht wie möglich wirken zu lassen. Du kannst die Geschwindigkeit variieren, Stopps einlegen oder leichte Zupfer mit der Rutenspitze ausführen.

Beste Bedingungen

Spinnfischen funktioniert in fast allen Gewässern, Flüssen, Seen oder Kanäle – überall, wo Hechte vorkommen. Besonders effektiv ist es an leicht bewölkten Tagen mit wenig Wind, da Hechte bei solchen Bedingungen oft im Mittelwasser oder flache Bereiche ziehen.

Empfohlene Ausrüstung

  • Ruten und Rollen:

    Eine robuste Spinnrute kombiniert mit einer Stationärrolle ist optimal. Länge und Stärke der Rute hängen von der Ködergröße und dem Gewässertyp ab.

  • Köder:

    Spinner, Blinker, Gummifische und Wobbler in leuchtenden Farben wie Rot oder Gelb eignen sich besonders für trübes Wasser. Gedeckte Farben wie Grün oder Braun sind besser in klaren Gewässern.

  • Tipp:

    Achte darauf, deinem Köder Zeit zum Absinken zu geben, bevor du ihn einholst. Viele Bisse kommen während der Sinkphase.

Strategie

Nutze Flexibilität und Mobilität beim Spinnfischen. Wenn die Hechte auf schnelle Köder nicht reagieren, probiere langsameres Einholen mit weichen Ködern im Mittelwasser. Wechsle häufig die Köder, um herauszufinden, was an diesem Tag funktioniert. Durch die leichte Rute, kannst du auch schnell die vielversprechenden Spots deines Gewässers erreichen, ohne schwere Ausrüstung zu schleppen.

Tipps für nachhaltiges Hechtangeln

Auch wenn der Hecht ein begehrter Zielfisch ist, sollten wir verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgehen. Folgende Tipps unterstützen nachhaltiges Angeln:

1. Beachte Schonzeiten und Mindestmaße

Schonzeiten und Mindestmaße gibt es, um den Fortbestand der Hechte zu sichern und Jungfische die Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln und zu vermehren. Sie sind in den Fischereiordnungen festgelegt und variieren je nach Region.

Informiere dich vor jedem Angelausflug über die geltenden Schonzeiten und Mindestmaße in deinem Angelgebiet. Setze untermaßige Fische vorsichtig zurück – es lohnt sich, um die Hechte größer und gesünder heranwachsen zu lassen!

2. Verwende widerhakenlose Haken

Haken mit Widerhaken können beim Hakenlösen großen Schaden anrichten. Barbless Hooks (widerhakenlose Haken) erleichtern das Abhaken und minimieren Verletzungen am Fisch.

Solltest du keine barbless Haken haben, kannst du bei einfachen Haken die Widerhaken mit einer Zange andrücken. Das reduziert das Verletzungsrisiko und ermöglicht dennoch einen sicheren Drill.

3. Vermeide unnötige Schäden beim Drill

Ein zu langer Drill stresst den Hecht und kann zu Erschöpfung führen, die ihn anfälliger für Krankheiten machen. Gleichzeitig kann eine grobe Handhabung nach dem Drill den Fisch unnötig verletzen.

Nutze eine ausreichend starke Rute und Schnur, um den Hecht zügig zu landen. Verzichte auf kämpferisches Überstrapazieren und behandle den Fisch mit Sorgfalt.

4. Achte auf die Wahl des Angelplatzes

Einige Gewässerabschnitte, wie flache Laichgründe oder stark frequentierte Angelstellen, sind besonders empfindlich. Zu viel Angeldruck kann diese Lebensräume schädigen.

Probiere weniger beangelte Stellen oder größere Gewässer aus, die Hechten mehr Raum bieten. Variiere außerdem die Fangplätze, um lokale Überfischung zu vermeiden.

5. Vermeide Müll am Wasser

Hinterlassen Angler ihren Müll in der Natur, hat dies nachhaltige Auswirkungen auf die Umwelt und auch auf die Fischbestände. Nimm deinen Müll immer mit und sammle, wenn möglich, auch herumliegenden Abfall ein. Eine saubere Umgebung trägt dazu bei, dass die Natur in Balance bleibt.

6. Respektiere andere Arten und Wasserlebewesen

Beim Hechtangeln können auch andere Tiere, wie Wasservögel oder Nichtzielfische, gestört werden. Vor allem im Frühling, wenn sowohl Hechte als auch viele Vögel brüten, ist Rücksicht wichtig.

Vermeide stark frequentierte Nist- oder Brutplätze und Fische in Gewässerbereichen, die weniger empfindlich sind. Respektiere alle Lebewesen, die das Wasser mit dir teilen.

7. Umweltfreundliche Köder und Geräte nutzen

Einige Köder, vor allem Bleigewichte, können schädlich für die Umwelt und das Ökosystem sein. Mikroplastik von manchen Ködern belastet das Gewässer.

Entscheide dich für kunststofffreie oder biologisch abbaubare Köder. Verzichte auf Bleigewichte und wechsle zu Alternativen wie Tungsten oder Stahl, um deine Ausrüstung umweltfreundlicher zu gestalten.

Werde zum Hecht-Profi

Hechtangeln verlangt Geduld, Sorgfalt und die richtige Ausrüstung – aber die Belohnung ist es definitiv wert! Mit der passenden Kombination aus Wissen über das Gewässer, sorgfältiger Köderwahl und der Vermeidung häufiger Fehler stehst du deiner neuen persönlichen Bestmarke nichts im Weg.

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