Dein ultimativer Möhnesee-Guide + Interview

Dein ultimativer Möhnesee-Guide + Interview

Wenn du auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Angelabenteuer bist, dann ist der Möhnesee dein perfektes Ziel. Trotz seiner weitestgehend gleichmäßigen Bodenstruktur, die an eine Badewanne erinnert, ist der See ein wahres Eldorado für Angler.

Hier tummelt sich eine reiche Vielfalt an Fried- und Raubfischen, von Hechten bis hin zu Barschen. Ein besonderer Tipp für dich: Die Barsche stehen auf kleine, schnell geführte Wobbler, die sie besonders in den frühen Morgenstunden und abends gerne attackieren. Mit der richtigen Technik und dem passenden Köder kannst du hier wahre Sternstunden am Wasser erleben.

Wir verraten dir in diesem Ratgeber alles, was du für deinen Angelausflug an den Möhnesee wissen musst. Zudem haben wir uns mit dem Angel-Experten Markus Kühlmann unterhalten und ihn über seine Angelerlebnisse am Möhnesee und Insider-Tipps gebeten!

Was ist der Möhnesee?

Der Möhnesee ist ein großer Stausee im Sauerland, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Er ist Teil des Flusssystems der Möhne, die in die Ruhr mündet, und dient als wichtiger Wasserspeicher für die Region. Der See befindet sich in der Nähe der Stadt Soest und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 10,37 Quadratkilometern. Mit einer maximalen Tiefe von 33 Metern ist er der größte Stausee des Sauerlandes und ein bedeutendes Wassersportzentrum.

Geografisch ist der Möhnesee von hügeliger Landschaft umgeben und bietet eine idyllische Kulisse mit zahlreichen Flachwasserzonen, Krautbänken und einem sandig-steinigen Gewässergrund. Die Ufer des Sees sind teils bewaldet und bieten vielfältige Erholungsmöglichkeiten. Der See ist bekannt für seine klare bis leicht getrübte Wasserqualität und wird vom Ruhrverband verwaltet.

Historisch wurde der Möhnesee im frühen 20. Jahrhundert durch den Bau der Möhnetalsperre geschaffen, die 1913 fertiggestellt wurde. Diese Talsperre wurde errichtet, um die Wasserversorgung der Region zu sichern und Hochwasserschutz zu bieten. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Staumauer 1943 durch einen britischen Luftangriff schwer beschädigt, was zu einer katastrophalen Flut führte, die weite Teile des umliegenden Landes betraf. Der Damm wurde jedoch bald nach dem Krieg wieder aufgebaut und verstärkt.

Der Möhnesee ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Er bietet zahlreiche Freizeitaktivitäten, darunter Segeln, Windsurfen, Schwimmen und Radfahren. Auch das Angeln ist eine der Hauptattraktionen des Sees, da er eine Vielzahl von Fischarten beherbergt, darunter Hechte, Zander, Barsche und Karpfen.

Welche Fische beherbergt der Möhnesee?

  • Hechte:

    Diese beeindruckenden Raubfische sind im Möhnesee zahlreich und können beträchtliche Größen erreichen. Die besten Monate zum Hechtangeln sind im Frühling und Herbst, wenn die Wassertemperaturen moderat sind. Jerkbaits und große Gummifische sind effektive Köder, insbesondere in den flacheren Uferzonen und im Freiwasser.

  • Barsche:

    Bekannt für ihre Kampfbereitschaft, sind Barsche im Möhnesee leicht zu finden. Barsche reagieren gut auf kleine, schnell geführte Kunstköder wie Wobbler oder Spinner. Die besten Fangzeiten sind der frühe Morgen oder der späte Nachmittag, besonders um die Delecker und Körbecker Brücken herum.

  • Zander:

    Der Zander ist ein weiterer beliebter Fisch im Möhnesee, der oft in tieferen Wasserbereichen und entlang von Kanten zu finden ist. Jiggen mit Gummifischen in den Abendstunden oder nachts kann hier besonders erfolgreich sein. Achte darauf, in der Zanderlaichzeit zwischen Februar und Juni bestimmte Bereiche zu meiden, um den Fischbestand zu schützen. Beachte auch, dass das Nachtangeln nur von Juni bis einschließlich Oktober gestattet ist. Außerdem ist das Nachtangeln nur vom Ufer erlaubt.

  • Karpfen:

    Karpfenangler finden im Möhnesee zahlreiche Gelegenheiten, besonders im Vorbecken bei Wamel. Boilies an Festbleimontagen sind beim Karpfen die bevorzugte Methode. Die warmen Sommermonate sind ideal, um diese Fische zu überlisten, vor allem in den ruhigen, flacheren Bereichen.

  • Weitere:

    Zusätzlich zu diesen Hauptarten beherbergt der Möhnesee auch andere Arten wie Aale, Regenbogenforellen und Seeforellen, die alle ihre eigenen anglerischen Herausforderungen bieten.

Achtung Fangbegrenzung!Am Möhnesee gelten ab 2024 spezifische Fangbegrenzungen. Du darfst pro Tag nicht mehr als zwei Fische der Arten Hecht, Forelle, Zander, Große Maräne oder Flussbarsche über 35 Zentimeter fangen. Sobald du zwei dieser Fische gefangen hast, musst du das Angeln auf diese Arten einstellen. Andere Fischarten wie kleinere Flussbarsche, Kleine Maräne, Aal, Brasse, Karpfen und Rotauge unterliegen keinen solchen Beschränkungen und können weiterhin gefangen werden. Diese Regelungen helfen, den Fischbestand nachhaltig zu bewirtschaften. Andere Fischarten wie kleinere Flussbarsche, Kleine Maräne, Aal, Brasse, Karpfen und Rotauge unterliegen keinen solchen Beschränkungen und können weiterhin gefangen werden. Diese Regelungen helfen, den Fischbestand nachhaltig zu bewirtschaften.

Die besten Angelplätze am Möhnesee

  • Delecker Brücke:

    Diese Brücke ist bekannt für ihre reiche Barschpopulation. Die Struktur der Brücke bietet den Fischen einen hervorragenden Lebensraum, wodurch sie sich oft in der Nähe der Pfeiler aufhalten. Besonders in den frühen Morgenstunden und am Abend kannst du hier große Barsche mit kleinen, schnell geführten Wobblern überlisten.

  • Bereich vom Mäuseturm bis zum Schiffsanleger vor der Staumauer:

    Dieser Abschnitt des Möhnesees ist ideal für Hechtangler. Die Räuber folgen oft den Schwärmen von Maränen, die sich hier tummeln. Der Einsatz von großen Gummifischen oder Schleppangeln in den späten Nachmittagsstunden kann hier besonders erfolgreich sein.

  • Schnappsbucht:

    Am Nordufer gelegen, ist diese Bucht ein Geheimtipp für Uferangler. Die flach abfallenden Uferbereiche bieten perfekte Bedingungen für das Fischen auf Friedfische wie Karpfen. Ein früher Morgenbesuch oder das Angeln in der Abenddämmerung kann hier zu außergewöhnlichen Fängen führen.

  • Körbecker Brücke:

    Ein weiterer exzellenter Spot, vor allem für das Angeln vom Ufer aus. Bis Ende Oktober ist diese Stelle ein Hotspot für Raubfische, besonders Barsche, die sich in der Nähe der Brücke aufhalten. Hier empfiehlt sich die Verwendung von Dropshot-Montagen oder Oberflächenködern.

Die beste Zeit zum Angeln am Möhnesee!Für alle diese Orte gilt, dass die beste Angelzeit häufig die frühen Morgenstunden oder die späten Nachmittage sind, wenn die Fische aktiver werden. Beachte jedoch, dass die Wetterbedingungen ebenfalls eine Rolle spielen, und der Möhnesee bei aufkommendem Wind oft gute Bedingungen für das Schleppangeln bietet.

Angeltipps für das Angelparadies am Möhnesee

  • E-Motor Vorteile:

    Wenn du mit dem Boot unterwegs bist, ist ein E-Motor besonders empfehlenswert. Er ermöglicht eine geräuschlose Fortbewegung, die die Fische nicht verschreckt und dir einen strategischen Vorteil verschafft. Besonders in den ruhigeren Bereichen des Möhnesees kannst du so die Angelstellen effizienter ansteuern. Beachte aber, dass du für deinen Elektromotor eine E-Motor-Plakette benötigst. Sollte dein Boot eine Bootsgröße von über 7m² besitzen, wird zusätzlich eine Bootsplakette erforderlich. Diese kannst du direkt zusammen mit der Angelkarte erwerben.

  • Angelkarten und Jahresscheine:

    Bevor du loslegst, solltest du sicherstellen, dass du die notwendigen Angelkarten besitzt. Für den Möhnesee gibt es verschiedene Angebote, darunter auch 2-Tages-FEV-Karten, die für einen kürzeren Ausflug ideal sind. Wenn du häufiger angeln gehst, lohnt sich ein Jahresschein, der dir langfristig Kosten spart und dir uneingeschränkten Zugang zu deinem bevorzugten Angelrevier bietet.

  • Wetter und Jahreszeiten berücksichtigen:

    Die Jahreszeit und das Wetter haben großen Einfluss auf dein Angelerlebnis. Im Frühling und Herbst, wenn die Temperaturen moderat sind, steigen die Chancen auf einen guten Fang. Beobachte das Wetter und passe deine Taktik entsprechend an – beispielsweise kann ein leichter Wind die Beißfreudigkeit der Fische erhöhen.

Interview mit Möhnesee-Experten Clemens Strehl

Wer kann bessere Tipps geben als ein Angelexperte? Deshalb haben wir beim Ruhrverband angefragt und der Angelfreund Clemens Strehl stand und Frage und Antwort. Herausgekommen ist ein Interview mit vielen wertvollen Tipps für jeden, der einen Angeltrip zum Möhnesee plant.

Welches Angelgerät und welche Köder empfiehlst du für das Angeln am Möhnesee?

Der Möhnesee bietet eine super breite Palette an Zielfischen und Angelmöglichkeiten und der mittlerweile extrem breite Markt für Angelbedarf macht es da nicht leichter. Zum leichten Uferfischen auf Raubfische würde ich eine Spinnrute bis circa 30 Gramm wählen und klassische Köder wie Wobbler, Spinner und Gummifische einpacken.

Für weite “Suchwürfe” vom Ufer empfiehlt es sich außerdem ein paar Bleikopfspinner dabei zu haben. Mein Favorit war immer der ASP-Spinner von Spro. Aber hier gibt es mittlerweile unzählige Alternativen am Markt. Auch zu empfehlen ist es die nötigen Kleinteile für ein Texas und Carolina Rig mit einzupacken.

Zum Hechtfischen vom Boot würde ich eine solide Hechtrute bis circa 80 Gramm empfehlen. Viele Fischen erfolgreich mit größeren “Gummilatschen” wie etwa dem Westin ShadTeez. Ich persönlich fische auch gerne mit den Swimmbaits aus der LineThru-Serie von Savage Gear. Da darf es auch mal für ein paar Stunden ein Großköder von 30 Zentimeter sein. Super gerne fische ich auch nach wie vor den Mann’s Twinnler und Bulldawgs – nicht nur am Möhnesee. Aber die Köderwahl ist immer extrem subjektiv.

Der Vertrauensfaktor spielt da eine große Rolle. Je mehr man seinem Köder vertraut, desto konzentrierter und länger wird dieser gefischt – mit dem Ergebnis, dass dieser zwangsläufig mehr fängt als alles andere in der Ködertasche, weil der Rest aus der Köderbox maximal für ein paar skeptische Würfe an die Schnur gehangen wird. Wer die großen Raubfische gezielt mit seinem Echolot sucht sollte natürlich ganz unabhängig vom Ködermodell ein hechtsichere Vertikalkombo an Board dabeihaben.

Zum Friedfisch- und Maränenfischen vom Ufer würde ich eine Feederrute der Klasse Medium wählen. Dazu ein Futterkorb (gerne nutze ich Window-Feeder) an der Schaufen- oder Helikoptermontage und raus zu den Fischen damit. Übrigens kann sich auch das Fischen mit einer Hegene plus Unterwasserpose vom Ufer rentieren. Dazu sind wiederum die Tage tendenziell besser, an denen Wind über den See zieht. So bewegen sich die Nymphen an der feinen Feederspitze immer ein wenig.

Gibt es bestimmte Jahreszeiten oder Wetterbedingungen, die das Angeln am Möhnesee besonders erfolgreich machen?

Die besten Angelstunden hatte ich bisher bei einem Sonne-Wolken-Mix am See, und zwar sowohl vom Ufer als auch vom Boot aus. Der Wind bringt Sauerstoff und das steigert die Aktivität in der ganzen Nahrungskette unter Wasser. Ein guter Plan ist es auch immer die Bereiche beispielsweise Uferseiten anzusteuern, auf die der Wind steht. Hier konzentrieren sich das Phyto- und Zooplankton und im Schlepptau auch unsere Zielfische. Natürlich müssen insbesondere Bootsangler die Windstärke beachten! Safty first!

Welche lokalen Vorschriften oder Traditionen solltest du am Möhnesee beachten?

Für das Angeln am Möhnesee ist ein Fischereierlaubnisvertrag in Verbindung mit einem gültigen Fischereischein erforderlich. Neben den im Fischereierlaubnisvertrag aufgeführten Bestimmungen sind auch die Vorgaben der Ruhrverbands-Freizeitordnung zu beachten. Alle Informationen zur Angelfischerei am Möhnesee sowie den anderen Sauerland-Seen findest du auf der Homepage der Ruhverbands-Fischerei.

Hast du persönliche Erlebnisse oder Erinnerungen beim Angeln am Möhnesee, die du mit uns teilen möchtest?

Da gibt es mittlerweile so viele! Aus der letzten Saison ist mir vielleicht dieses Erlebnis besonders in Erinnerung geblieben: Ich war mit meinem kleinen Sohn auf dem Wasser unterwegs. Für ihn war das natürlich super spannend und ich war schwer damit beschäftigt, dass nichts schief läuft an Bord. So vergingen die Angelstunden wie im Flug, doch unser Angelerfolg hielt sich in argen Grenzen.

Plötzlich entdeckten wir einen Angler, dessen Rute sich wild verneigte und dessen Rollbremse knatterte. Der Mann hatte Glück und konnte einen großen Räuber zu sich heranpumpen. Die staunenden Augenpaare meines Sohnes bleiben ihm nicht unverborgen. Der Angler muss sich sehr darüber gefreut haben, dass wir uns wiederum so über seinen Fang freuten, dass er meinem Sohn kurzentschlossen seinen Tagesfang einfach schenkte! Ein superfreundlicher Möhneseekenner, denn wir da treffen durften, der sicher bleibende Eindrücke bei meinem Sohn hinterlassen hat.

Gibt es spezielle Techniken oder Strategien, die du für das Angeln am Möhnesee empfehlen würdest?

Gute Erfahrungen habe ich mit dem Schleppen mit Köfis am System gesammelt. Es gibt verschiedene Systeme am Markt, die ihre Vor- und Nachteile haben. Grundsätzlich schmeckt die Große Maräne nicht nur uns, sondern natürlich auch den kapitalen Hechten und Zandern im See. Natürlich bedeutet es ein wenig Vorarbeit. Die Köderfische in passender Größe wollen zunächst gefangen werden. Aber auch das kann ja seinen ganz besonderen Reiz ausmachen. So ist das Angeln auf die Maränen vom Ufer mit der Feederrute sehr kurzweilig, wenn ein guter Platz gefunden wurde.

Speziell für Zander empfiehlt es sich unbedingt die ganz frühe Morgen- sowie späte Abenddämmerung zu nutzen. Es ist schon verrückt, aber ich erinnere mich genau an meinen letzten Versuch auf die Glasaugen. Es war bereits Dunkel und kurz vor dem Ablaufen des erlaubten Zeitfensters für das Bootsangeln am Möhnesee (bis eine Stunde nach Sonnenuntergang), als ich mein Boot an der Sliprampe ohne den erhofften Fang aus dem Wasser zog. Kurz nach mir kam ein Bellyboat-Angler aus dem Wasser, der noch ein paar Minuten länger an derselben Stelle wie ich gefischt hatte. Er hatte seinen Zander noch erwischt!

Für Barsche lohnt es sich etwa beim Fischen vom Ufer aus unbedingt auch Krebsimitate zu probieren. Die lassen sich prima am Carolina Rig mit einem Offset-Haken fischen. Das hat auch noch den Vorteil, dass sich Hänger so ein wenig reduzieren lassen. Das vielleicht wichtigere Argument für diese Methode: Der Möhnesee hat wie viele Seen im Sauerland einen Flusskrebsbestand, den sich die Barsche gerne schmecken lassen.

Kannst du ein besonders denkwürdiges Angelerlebnis am Möhnesee beschreiben?

Da fällt mir ein Angeltag zum Saisonstart ein: Es dauerte gefühlt nur wenige Ruderschläge, wenige Minuten, da schlägt die linke Schlepprute voll aus. Die recht fest eingestellte Bremse gibt in kurzen Intervallen Schnur frei. Dieses Geräusch, wenn die Spule unter dem Druck des Fisches widerwillig die Angelleine abziehen lässt, bringt wohl bei allen Anglern das Adrenalin schlagartig in den Körper. Schnell greife ich nach der Rute. Der Fisch scheint gut zu hängen. Jetzt geht alles ganz schnell.

Der Köder lief recht dicht am Boot, so dass wir den Hecht zügig zu Gesicht bekommen. Ich ziehe den Fisch Richtung Kescher, immer darauf bedacht die Rute schnell zu senken, falls er zum Sprung ansetzt. Drin! Die Maschen schließen sich um einen richtig schönen Esox, ein guter Meterfisch. Der fangträchtige Bereich lag vor einer Bucht, auf der Wind stand.

Außerdem war es einer dieser Tage mit dem schon oben angesprochenem Sonne-Wolken-Mix. Auch meinen bisher größten Barsch aus dem See von beinahe 50 Zentimeter fing ich übrigens an einem windigen Tag. Aber das soll natürlich nicht heißen, dass andere Wetterbedingungen gar kein Erfolg versprechen. Probieren geht über Studieren!

Welche Tipps würdest du einem Anfänger geben, der zum ersten Mal am Möhnesee angeln möchte?

Empfehlenswert ist es im frühen Sommer an den See zu fahren. Ich würde den Zeitraum zwischen Mai und Juli empfehlen. Idealerweise nicht am Wochenende und auch nicht direkt in den Ferien- oder Feiertagszeiten – da kann es nämlich nicht nur durch andere Angler, sondern auch durch die vielen anderen Freizeitgäste am See voll werden. Wer möglichst ungestört seine ersten Angelversuche am Möhnesee startet, sollte besser auf “Randzeiten”, also Werktags, idealerweise früh morgens oder in den Abendstunden seine Angel auswerfen.

Wer sein Glück vom Ufer versuchen möchte, sollte den Wasserstand beachten! Denn grade an den häufig steilen Uferpartien des Sees gibt es bei einem hohen Wasserstand wenig sicher und gut beangelbare Plätze vom Ufer. Den aktuellen Wasserstand kann jeder online hier einsehen: Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbands.

Grundsätzlich dient der hydrologische Kreislauf als Faustregel: Im hydrologischen Winter, in den sich zunehmend der Niederschlag konzentriert (November bis April), sind auch stetig weniger Plätze am Ufer zugänglich. Im hydrologischen Sommer wiederum (Mai bis Oktober) sinken die Wasserstände, so dass mehr und mehr Angelplätze am Ufer erreichbar werden.

Als letzten Tipp den vielleicht wichtigsten: Der Möhnesee ist der größte See in NRW! Auf 10 km² müssen die Fische erst einmal gefunden werden. Einflüsse wie die schwankenden Wasserstände, Klimawandel, zu Stoßzeiten hoher Angel- und Freizeitnutzungsdruck usw. machen es nicht einfacher. Geduld und Ausdauer sind wichtige Angeltugenden um hier als Angler erfolgreich zu sein.

Wie mein oben beschriebenes Hechtangelerlebnis zeigt, kann schon nach 10 Minuten der Meterhecht im Kescher landen – das ist aber sicher nicht die Regel! Häufig blieb ich Schneider oder die Fänge hielten sich in argen Grenzen. Wenn es bei dem ersten Angelbesuch am See also nicht direkt klappt, gilt es den Mut nicht zu verlieren und dranzubleiben.

Das Angeln an diesem großen Gewässer ist sicher nicht einfach. Aber das Potenzial des Möhnesees ist nach wie vor da. Kapitale Fische ziehen ihre Bahnen im See – garantiert. Für alle Fälle gibt es auch professionelle Guides am See und es lassen sich Angelboote mieten. Für das eigene Boot bietet die Möhne im Übrigen mehrere Trailerstellen.

Welche sind die besten Angelplätze am Möhnesee und was macht sie besonders?

Das hängt natürlich stark vom Zielfisch ab! Tatsächlich ist das Spannende an dem großen Gewässer, dass es gute Raubfischbestände aber ebenso vielversprechende Bestände an Maränen, Karpfen, Brassen und anderen Friedfischen im See zu fangen gibt. Der Bereich um die Delecker Brücke ist bekannt für Raubfische und insbesondere für Barsche. Ebenso ist der Bereich am Südufer Richtung Vorstaubecken für die Winter- und Frühlingsangelei auf die großen Maränen bekannt. Aale werden auch direkt von der Staumauer aus gefangen.

Die großen Raubfische wiederum folgen im Freiwasser den Futterfischschwärmen, so dass die aktuell guten Bereiche zum Beispiel für das Schlepp-, Drift- oder gezielte pelagische Fischen wechseln können. Hier macht es Sinn sich grundsätzlich auf die Bereiche zu konzentrieren, wo der Wind draufsteht, wie ich oben schon geschrieben hatte.

Welche Fischarten kann man im Möhnesee am häufigsten fangen und gibt es dabei saisonale Unterschiede?

Die mit Abstand dominanteste Fischart im Möhnesee ist nach wie vor der Flussbarsch. Das zeigen auch die regelmäßig durchgeführten Fischbestandsuntersuchungen der Ruhrverbands-Fischerei. Außerdem ist die Fischerei auf Barsche mittlerweile so stark ausdifferenziert, dass sich eigentlich für jeden “Angelgeschmack” die perfekte Angelart findet, um den Alltag mit einem spannenden Angeltag zu vergessen.

Barsche lassen sich in der Möhne vom Boot und Ufer fangen, mit klassischen Methoden wie dem Spinner oder der Laufpose und Tauwurm ebenso mit feinem Dropshotgerät oder technisch hochgerüstet pelagisch mit Echolot – wahrscheinlich ist es sogar der Raubfisch im See, der Anglern die meisten Möglichkeiten bietet.

Saisonale Unterschiede gibt es bei der Jagd nach den Stachelrittern natürlich wie an jedem Gewässer. Für den Uferangler wird es im Frühling bzw. frühen Sommer besonders interessant. Dann lassen sich die Barsche insbesondere in den Morgen- und Abendstunden auch Ufernah gut fangen. Häufig ziehen sie in Trupps an der Halde und im Flachwasser entlang, um die Fischbrut zu jagen.

Vom Sommer in den Herbst hinein wiederum können auch spektakuläre Jagden im Freiwasser stattfinden. Dabei sind natürlich die Bootsangler im Vorteil. Zu dieser Zeit kann auch die Oberflächenspinnfischerei Sternstunden bringen. Später im Jahr ziehen die Barsche natürlich wie alle Fische auch tiefer. Das geht zum Winter hin bis auf 20/30 Meter.

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