In 7 Schritten zum Carolina-Rig & Experten-Tipps

In 7 Schritten zum Carolina-Rig & Experten-Tipps

Wenn du auf der Suche nach einer vielseitigen und effektiven Technik bist, um gezielt Raubfische wie Barsch und Zander zu fangen, dann ist das Carolina Rig genau das Richtige für dich.

Ursprünglich in den USA für das Schwarzbarschangeln entwickelt, hat sich diese Methode mittlerweile zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Angelrepertoires weltweit etabliert. Das Carolina Rig besticht durch seine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Angelbedingungen und Köderpräsentationen.

Es ermöglicht dir, mit Leichtigkeit sowohl in flachen als auch in tiefen Gewässern erfolgreich zu sein. In dieser ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst du alles über die Komponenten, den Aufbau und die effektive Anwendung des Carolina Rigs, sodass du bestens gerüstet bist, um deinen nächsten großen Fang zu landen.

Was ist das Carolina-Rig?

Das Carolina Rig, oft als C-Rig bezeichnet, ist eine Finessetechnik , die ihren Ursprung in den USA hat. Ursprünglich entwickelt für das Schwarzbarschangeln mit schweren Gewichten in tiefen Gewässern, hat es sich weltweit verbreitet und wird in unseren Breiten meist in leichteren Varianten eingesetzt, um gezielt auf Fische wie Barsch oder Zander zu angeln. Es zählt zu den beliebtesten Finesse Rigs, da es eine präzise Köderpräsentation ermöglicht und sich flexibel anpassen lässt.

Expertentipp:Obwohl das Carolina Rig von Profis häufig genutzt wird, ist es auch ideal für Anfänger, da es relativ einfach zu montieren und anzuwenden ist. Auch für Anfänger empfehlenswert: Durch das Benutzen eines Offset-Hakens reduziert sich die Anzahl an Hängern auf ein Minimum. Außerdem ist die Köderführung mit “langsamen Einkurbeln” nicht anspruchsvoll und für Anfänger sowie Profis leicht zu handhaben.

Was ist der Unterschied zwischen Texas Rig und Carolina Rig?

Der Unterschied zwischen dem Texas Rig und dem Carolina Rig liegt in ihrem Aufbau, den Komponenten und den spezifischen Anwendungsfällen. Beide Rigs sind sehr ähnlicheTechniken in der Angelfischerei, unterscheiden sich jedoch in der Präsentation des Köders bedingt durch eine unterschiedliche Ausrichtung des Bullet-Weights und den Bedingungen, unter denen sie am besten funktionieren.

Setup und Komponenten

  • Texas Rig:

    Um ein Texas Rig aufzubauen, ist es von Vorteil ein Fluorocarbonvorfach zu verwenden. Die Stärke hängt hier von der Zielfischart und der Bodenbeschaffenheit des Gewässers ab. Für Barsche reicht in der Regel ein Fluorocarbon mit 0,25mm - 0,30mm. Für Zander hingegen kann das Fluorocarbon etwas stärker gewählt werden und befindet sich bei einer Stärke von ca. 0,30mm - 0,40mm. Zuerst kommt ein Stopper auf das Fluorocarbon, um zu Verhindern, dass das Bullet-Weight auf die geflochtene Hauptschnur rutscht… Achte darauf, dass du es mit der Spitze zuerst aufziehst, damit es später frei gleiten kann. Danach kommt eine Glasperle auf die Schnur, die ein Klackgeräusch unter Wasser verursacht und so die Aufmerksamkeit der Räuber auf den Köder lenkt. Hinter die Perle wird dann nochmal ein Stopper eingebaut, der Knoten zum Offset-Haken schützt. Hierfür eignet sich ein solider Knoten wie der Clinchknoten . Nun kommt der Gummiköder an den Offset-Haken. Die Hakenspitze sollte leicht im Köder versteckt sein, um eine natürliche Präsentation zu gewährleisten. Jetzt ist dein Texas Rig bereit für den Einsatz! Denk daran, das Gewicht und die Hakengröße an die Angelbedingungen anzupassen.

  • Carolina Rig:

    Im Gegensatz dazu wird beim Carolina Rig das Gewicht separat von dem Köder platziert. Ein Bullet Weight und eine Glasperle werden auf die Hauptschnur gefädelt, bevor ein Wirbel oder ein dafür vorgesehener Stopper angebracht wird. An diesen Wirbel wird ein längeres Vorfach mit einem Haken gebunden. Diese Finessemethode erlaubt es dem Köder, sich frei im Wasser zu bewegen und kann dadurch leichter von Raubfischen inhaliert werden.

Expertentipp:Die Glasperle kann auch abgesehen werden, was eine leisere Köderpräsentation zur Folge hat. Außerdem kann mithilfe eines Bullet-Weight-Stoppers auf einen Wirbel verzichtet werden, um so schnell von C-Rig zu T-Rig zu wechseln.

Köderpräsentation und Anwendungsfälle

  • Texas Rig:

    Aufgrund seiner kompakten Bauweise eignet sich das Texas Rig hervorragend für das Angeln in schwer zugänglichen oder bewachsenen Bereichen. Es ermöglicht eine gezielte Präsentation, bei der der Köder direkt in der Nähe von Verstecken oder Unterständen platziert wird. Die hängerfreie Montage minimiert das Risiko von Hängern, was es ideal für dichte Vegetation macht.

  • Carolina Rig:

    Das Carolina Rig wird häufig in stehenden und langsam fließenden Gewässern eingesetzt, wo der Köder eine größere Bewegungsfreiheit haben oder sich langsam am Grund entlang schleifen lassen soll. Die getrennte Platzierung des Gewichts und des Köders führt dazu, dass der Köder beim Anheben über den Grund schwebt und langsam absinkt, was bei höheren Temperaturen besonders effektiv ist. Das Klack-Geräusch der Glasperle zielt zudem auf den Hörsinn ab.

Fragen und Antworten rund um den C-Rig!

Welche Fischarten kann ich mit dem Carolina-Rig fangen? Fast alle heimischen Raubfische, darunter Barsch, Zander und Hecht. Aber auch Grundeln und Plattfische lassen sich zuverlässig mit diesem C-Rig überlisten.

Kann ich Carolina-Rigs auch im Salzwasser verwenden? Ja, vor allem schwere Tungsten-Bullets lassen sich bestens zum Plattfischangeln verwenden.

Expertentipp:Besonders vielversprechend sind Gewässer, in denen Krebse vorkommen, da man mit dem C-Rig perfekt einen sich langsam am Grund fortbewegenden Krebs nachahmen kann. Außerdem eignet sich die Montage gut für die kälteren Monate, in den die Fische eher passiv sind.

Bestandteile des Carolina Rigs

  • Bullet Weight:

    Dieses Gewicht sorgt dafür, dass der Köder in die gewünschte Tiefe gelangt. Es gibt spezielle Carolina Weights, die sich ebenfalls verwenden lassen.

  • Glasperle:

    Eine Perle aus Glas wird hinter dem Gewicht montiert. Sie erzeugt ein klackendes Geräusch unter Wasser, das Raubfische anlockt.

  • Wirbel:

    Ein kleiner Wirbel verhindert, dass sich die Schnur verdreht und dient als Verbindung zum Vorfach.

  • Vorfachmaterial:

    Meist wird abriebfestes Fluorocarbon verwendet, bei Bedarf auch hechtsicheres Material wie Stahl oder Titanium.

  • Haken:

    Offset- oder Widegap-Haken werden je nach Köderart gewählt.

  • Bulletweight Stopper (optional):

    Sie ermöglichen es, die Vorfachlänge schnell zu ändern.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  • 1
    Fädeln des Bullet-Weights:

    Beginne, indem du das Bullet-Weight mit der Spitze zuerst auf die Hauptschnur fädelst. Dieses Design ermöglicht ein freies Gleiten des Gewichts entlang der Schnur.

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  • 2
    Anbringen der Perle:

    Fädel eine kleine Perle direkt nach dem Bullet-Weight auf die Schnur. Die Perle dient dazu, den Knoten vor Beschädigungen zu schützen und sorgt für ein zusätzliches Geräusch, das Fische anziehen kann.

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  • 3
    Aufziehen eines Stoppers:

    Ein kleiner Stopper dient als Knotenschutz vor dem Wirbel. Dafür wird dieser auf die Schnur aufgezogen.

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  • 4
    Anbinden des Wirbels:

    Binde den Wirbel an das Ende der Hauptschnur. Verwende einen zuverlässigen Knoten wie den Clinch Knoten, um sicherzustellen, dass der Wirbel fest und sicher sitzt.

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  • 5
    Befestigen des Vorfachs:

    Schneide ein Stück Fluorocarbon für das Vorfach ab, das bis zu 1m lang sein kann. In den meisten Fällen mit reichen 30 Zentimeter… Binde eine Seite des Vorfachs an das andere Ende des Wirbels.

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  • 6
    Anbinden des Offset-Hakens:

    Befestige den Offset-Haken am freien Ende des Fluorocarbons. Verwende erneut einen sicheren Knoten, um den Haken fest zu verankern.

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  • 7
    Aufziehen des Gummiköders:

    Befestige nun deinen Gummiköder am Offset-Haken und lasse die Spitze des Hakens leicht im Rücken des Gummiköders verschwinden. Dies verhindert Hänger und Bisse werden durchs Anschlagen trotzdem verwandelt.

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Expertentipp:Passe die Hakenwahl deinen Gummiködern an, gerade für Krebsimitationen empfehlen sich sogenannte Wide-Gap Haken, die einen größeren Hakenbogen aufweisen und die Krebse natürlich am Grund erscheinen lassen. Besonders bauchige oder hochrückige Köder sind nicht die erste Wahl.

Welches Gewicht bei Carolina Rig?

Beim Carolina Rig wird typischerweise ein Bullet Blei verwendet, deren Gewicht je nach den Angelbedingungen variiert. Für leichtere Anwendungen, wie das Angeln in flachen Gewässern oder bei wenig Strömung, sind Gewichte zwischen 5 und 14 Gramm (1/4 bis 1/2 Unze) üblich. In tieferen Gewässern oder bei stärkerer Strömung können schwerere Gewichte von 14 bis 28 Gramm (1/2 bis 1 Unze) oder mehr erforderlich sein, um den Köder in der gewünschten Tiefe zu halten und eine effektive Köderpräsentation zu gewährleisten. Die Wahl des Gewichts hängt also stark von den spezifischen Bedingungen und der gewünschten Köderführung ab.

Wie finde ich heraus, welches Gewicht passt?

  • Wassertiefe:

    In flachen Gewässern kannst du leichtere Gewichte (1/8 bis 1/4 Unze) verwenden, während du in tieferen Gewässern schwerere Gewichte (bis zu 1 Unze oder mehr) benötigst, um den Köder auf den Grund zu bringen.

  • Strömung:

    Bei starker Strömung ist ein schwereres Gewicht erforderlich, um den Köder an Ort und Stelle zu halten und ein natürliches Präsentieren zu ermöglichen. Allerdings ist das C-Rig nur bis zu einer bestimmten Strömungsgeschwindigkeit sinnvoll, bei zu viel Strömung ist eine attraktive Köderführung nicht mehr möglich.

  • Windverhältnisse:

    An windigen Tagen kann ein schwereres Gewicht helfen, die Kontrolle über den Köder zu behalten und ihn in der gewünschten Tiefe zu halten.

  • Ködergröße:

    Größere oder voluminösere Köder benötigen möglicherweise ein schwereres Gewicht, um effektiv präsentiert zu werden.

  • Persönliche Vorlieben:

    Manchmal hängt die Wahl des Gewichts auch von deinem persönlichen Angelstil und den Erfahrungen ab, die du im jeweiligen Gewässer gemacht hast.

Vorteile des Carolina Rigs

  • Effektivität mit kleinen Ködern:

    Auch mit schweren Gewichten lassen sich kleine Köder weit werfen, wodurch du größere Gebiete abdecken kannst.

  • Flexibilität in der Köderpräsentation:

    Die variable Vorfachlänge ermöglicht dir, unterschiedliche Präsentationen je nach den Bedingungen und dem Verhalten der Fische zu wählen.

  • Aufmerksamkeit durch Geräusche:

    Das Klack-Geräusch der Glasperle zieht Fische an, was insbesondere in trübem Wasser oder bei geringer Sichtbarkeit vorteilhaft ist.

  • Hängerfreie Montage:

    Mit Offset- -Haken kannst du eine krautfreie Präsentation erreichen, die es ermöglicht, auch in stark bewachsenen Gebieten wie zwischen Kraut und Seerosen zu angeln.

  • Langsames Absinken des Köders:

    Der Gummiköder sinkt am langen Vorfach langsamer ab. Diese Eigenschaft erlaubt es dir, den Köder sehr langsam und natürlich anzubieten als etwa beim Jig oder Texas-Rig was insbesondere in den kalten Wintermonaten zum Gamechanger werden kann.

Köderführung beim Carolina Rig

Die Führung des C-Rigs ist vielseitig. Die klassische Methode besteht darin, das Rig über die Rute zackig etwa 50 Zentimeter vom Grund anzuheben, sodass das Bullet Blei gegen die Glasperle schlägt.

Lasse das Rig dann an gespannter Schnur absinken und warte ein paar Sekunden, damit der Köder langsam und verführerisch zum Grund schwebt. Diese Technik ist besonders effektiv bei wärmeren Wassertemperaturen. Im Winter kann das Rig einfach über den Grund geschleift werden oder mit kleinen Lupfern und langen Pausen geführt werden, um den Köder im Blickfeld der Fische zu halten.

Geeignete Gummiköder für das C-Rig

Für das Carolina Rig eignen sich Gummiköder wie Creature Baits, Krebse oder Gummiwürmer besonders gut. Diese Köder haben eine eigene Aktion und reizen Fische auch bei langsamer Führung. Aromatisierte Köder können zusätzlich von Vorteil sein, da man durch das lange Vorfach nicht jeden Biss sofort spürt und so die Köder länger im Fischmaul behalten werden.

Wie wird der Köder aufgezogen?

Beim Aufziehen eines Gummiköders auf einen Offset-Haken für dein Carolina Rig beginnst du damit, die Hakenspitze etwa einen halben Zentimeter in den Anfang des Gummiköders zu stechen und nach unten austreten zu lassen. Dies sorgt dafür, dass der Köder sicher am Haken bleibt. Anschließend hälst du den Gummifisch an den Offset-Haken und identifizierst die Stelle im Köder, die an der Hakenbiegung nach oben ist. An dieser Stelle durchstichst du den Köder, sodass die Hakenspitze parallel zum Gummiköder liegt. Die Hakenspitze kannst du nun leicht im gewünschten Köder versenken, um noch weniger Hänger zu bekommen.

Vorfachlänge

Die Vorfachlänge beträgt in der Regel 30 bis 50 Zentimeter, kann aber bei klarem Wasser und scheuen Fischen auch auf bis zu 1 Meter verlängert werden. Du kannst die Länge je nach Situation und Fischverhalten anpassen.

Expertentipp:Je kürzer das Vorfach, umso besser ist die Übertragung eines Bisses an die Rute. Durch ein langes Vorfach kann allerdings eine längere Absinkphase erreicht werden. Das bedeutet, dass ich bei Krebsen als Köder eher ein kürzeres Fluoro mit circa 30 Zentimeter verwende und diese nur am Boden schleife, während bei Twistern oder anderen Ködern gerne etwas längere Vorfächer mit cica 60 Zentimeter nutze, um eine schöne Absinphase zu bekommen. Auch Hechte schnappen gerne mal beim C-Rig zu, hier empfiehlt sich ein knotbares Stahl- oder Titanvorfach statt Fluorocarbon, da ein kleiner Knoten weniger Dreck bei der bodennahen Präsentation einsammelt, als eine Quetschhülse.

Carolina Rig erfreut sich Beliebtheit bei Finesse-Anglern

Das C-Rig ist eine unverzichtbare Technik in der modernen Angelfischerei, insbesondere beim Barsch- und Zanderangeln. Seine Konstruktion erlaubt eine präzise und flexible Köderpräsentation, die sich an eine Vielzahl von Gewässerbedingungen anpassen lässt. Aufgrund seiner Fähigkeit, leichte und natürliche Köderpräsentationen zu ermöglichen, ist es eine beliebte Wahl bei Finesse-Anglern.

Im Vergleich zu anderen Montagen bietet das C-Rig die Möglichkeit, den Köder langsamer und natürlicher absinken zu lassen, was besonders bei scheuen oder auch trägen Fischen in den kalten Wintermonaten vorteilhaft ist.

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